Volltext: Handbuch der Schmiedekunst

Die 
der 
Hauptgebiete 
Kunstschxxliedetechnik. 
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gespundete Holzarbeit wenig Gelegenheit zur eigenen Ausschmückung 
bietet. So werden die Thüren auch derart mit Eisen beschlagen, 
dal's durchbrochene Eisenplatten das ganze Holzwerk überkleiden, 
wobei durch richtige Anordnung der Nägel, durch Felderteilung und 
durch getriebene oder aufgesetzte Arbeit sich gute Wirkungen erzielen 
lassen, um so mehr noch, wenn eine Bemalung oder ein Hinterlegen, 
ein Unterfüttern mit Stoff oder Leder hinzutritt. 
Da zur Zeit der Renaissance an Stelle der gespundeten Arbeit 
die gestemmte tritt, oder da mit anderen Worten die Renaissancethür 
aus einem Holzrahmenwerk mit einzelnen eingesetzten Füllungen be- 
steht, so kann das Beschläge nicht mehr die ganze Fläche überziehen. 
Es ist dekorativ auch nicht nötig, da nun die Füllungen durch 
Schnitzerei oder Intarsien ihre Verzierung erhalten. 
Das Band mufs seine ornainentale Entwickelung "n, 
auf das schmale Rahmenwerk beschränken und  
geht in die Breite anstatt in die Länge. Das    
Fisch- oder Schippenband, denn so heifst 0 "Ü!  
dann diese Form, erhält seine Verzierung vielfach V   
durch Aussägen und Hinterfüttern, durch einge- j  
hauene Meifselhiebe, durch Buckeln oder Auftiefen 
einzelner Teile, durch Gravierung, Ätzung u. s. w.  
Dem Thürzapfen oder der T hürangel wird nun Lgx 
öfters auch eine künstlerische Ausschmückung zu QM" 
teil, denn mit dem Kleinerwerden des Bandes  
kommen sie mehr zur Geltung.  i, 
Die stilistisch-formale Seite kann hier füg- 1 
lich übergangen werden, da sich das Betreffende o 5 M 
bereits im dritten Abschnitt findet. Die Figur q 1,0971]? 
II7 vereinigt eine Anzahl von Thürbändern und o- 
Teilen von solchen, die genügen dürften, das Ge-   
sagte zu illustrieren. (So sind z. B. 7 u. 8 auf äfntäianää; 
Figur 117 die Ausläufer von Zungenbändern, c) Slähweil 
stellt ein Kreuzband dar; 10, II u. I2 sind 
Schippen- oder Fischbänder; die letzteren zeigen auch die Verzierung 
der Zapfenstühle.) 
YVeitere, nahezu obligatorische Beschlägstücke der Thüren des 
Mittelalters und der Renaissance sind die Thürklopfer und Thürringe 
oder Thürzuzieher. Die Zwecke des Klopfers und Zuziehers sind 
häufig in einem Gegenstand vereinigt, zum Teil auch auf getrennte 
Vorrichtungen übertragen. Der Thürklopfer war schon im Altertum 
im Gebrauch, wie ein in Capua gefundenes Beispiel (Medusenhaupt 
mit Ring) darthut, seine Blütezeit sind die romanische, gotische und 
Renaissanceperiode. Für die heutige Zeit ist er bereits historisch ge- 
worden und durch Glockenzüge und andere Läutewerke ersetzt. Es 
lassen sich drei verschiedene Grundtypen unterscheiden. Die erste
	        
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