Zur
Einleitung.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des Eisens ist heute
über jeden Zweifel erhaben. Zwei Worte sind ausreichend, dieselbe
festzustellen: "Eisenbahnen und Dampfni zischinen". Das modeme
Leben ist ohne Eisen nicht denkbar. Aus Eisen ist der Püug, der
den Boden bebaut, und die Waffe, die ihn verteidigt. Unabsehbar
ist die Reihe der aus diesem Kulturmittel zu den grundver"schiedensten
Zwecken erstellten Dinge. Der das Meer durchfurcliencle Panzerkoloss,
der EiffePsche Turm, mit welchem das moderne Babel alle bis jetzt
dagewesenen Bauwerke der Erde zu überragen gedenkt, der Verderben
Speiende Riesenmörser, sie imponieren am einen Ende dieser Reihe;
die Stahlfeder, die Nähnadel, die Uhrfeder, diese bescheidenen Er-
Zeugnisse, imponieren am andern Ende nicht weniger.
Man hat das Eisen den Proletarier der Metalle genannt, offenbar,
Weil es verarbeitet und unverarbeitet sich allerwärts findet und weil
QS m1 und für sich unscheinbar und geringwertig auftritt. Man hat
über anderseits auch gefunden, dafs die Arbeit diesen Proletarier adelt.
NiCht fertig und gediegen wie das vornehmere Gold tritt es dem Sucher
enfgfigell; mit einem ganz gewaltigen Aufwand von physischer und
gelstlger Kraft hat es der Mensch seinen natürlichen Verbindungen
abgerungen.
Seine bedeutende XViderstandsfäihigkeit und Härte gepaart mit
glefser Elastizität und Bildsamkeit, die Vielseitigkeit seiner Eigen-
schaften, welche soweit geht, dafs der Sprachgebrauch die verschiedenen
F0rmen desselben mit verschiedenen Stammwfärtern bezeichnet Eisen
und Stahl haben -es zu dem gemacht, was es für uns ist. Sie
haben es sprichwörtlich gemacht in der poetischen Ausdrucksweise und
11? derjenigen des alltäglichen Lebens. Man redet von einer eisernen
Gejundheit und von einem eisernen Bestand; man spricht: „N0t
bricht Eisen" und behauptet, man müsse das Eisen schmieden, so
lange es warm ist; man heifst den Bramarbas einen Eisenfresser;
MeYer, Schmiedekunst. 1