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Vierter Abschnitt.
Aufputz mit Rosetten, Voluten etc. erfolgt. Die Figur 98 erläutert
auch dieses Vorgehen.
Schließlich geben die Skizzen der Figur 99 noch einige Barock-
gitter der allgemeinen Anlage nach wieder.
Mit dem Übergang vom Barocke zum Rokoko verschwinden
die geraden Linien und die ausgesprochenen Strukturteile immer
mehr zu gunsten des Ralnnen- und Schnörkelwerkes. Damit ist
gleichzeitig angedeutet, dal's es im Gitter- und Geländenverlz haupt-
sächlich die Füllungen sind, Welche eine Rolle spielen. Für Parkgitter
und andere gröfsere Anlagen erhält sich notgedrungener Weise auch
das Stabgeländer mit der Anordnung und Einteilung der Barockzeit,
wobei jedoch das Detail der Pilaster, der Krönungen etc. sich ent-
sprechend ändert.
Die symmetrischen Anordnungen werden nach und nach durch
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Barockfüllung.
die unsymmetrischen verdrängt, selbst in der Anwendung auf Ober-
lichter und andere Lichtöffnungen, selbst da, wo es eigentlich kaum
angeht.
YVir geben als Illustration in den Figuren 100, 101 und 102
drei Füllungen wieder, die teils dem Übergang von der Barockzeit
zum Rokoko, teils dem letzteren angehören. Ein weiteres hierher
gehöriges Beispiel hat bereits die Figur 60 gebracht.
Was das Gitterwerk von heute anbelangt, so besteht dasselbe
zum teil in mehr oder Weniger direkten Nachbildungen von Objekten
früherer Stilzeiten, zum teil und dies bezieht sich hauptsächlich auf
die einfacheren Arbeiten trägt dasselbe einen spezifisch modernen
Charakter, der darin besteht, dafs man den Arbeiten ansieht, dafs
mit möglichst Wenig Zeit- und Geldaufwand eine möglichst gute und
reiche Wirkung erreicht werden soll. Reifschiene, Winkel und Zirkel
spielen beim Entwerfen der Muster eine hervortretende Rolle und