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in welcher die Schlacht bei Issus dargestellt wird; denn „ hier
steht der Occident dem Orient, der Jünglings-Heros des grie-
chischen Geistes und die untergehende Herrlichkeit des
znsammenbrechenden persischen Despojsismus im Schlage der
vollen Katastrophe" sich gegenüber, während die Kriege der
neueren Zeit in Algerien und Indien trotz der Erschliessung
„ günstiger Culturformen" wegen Mangel eines „positiven
Trägers", wie sie beispielsweise Horaz Vernet malte, nur
sittenbildlichen Gre schichtsb ildern als Vorwurf die-
nen können.
Das einfache Soldatenbild als: trinkende und schild-
waehstehende oder kartenspielende Soldaten am Lagerfeuer,
in _der Schenke oder Wachtstube mit all den aus den verschie-
denen Waifen hervorgehenden Unterschieden rangiren mit
den kleinen Gef e chtsscenen, denen keine sittenbildlich-
historische Idee zu Grunde liegt, zum niederen Genre, ge-
nau so, wie dieses mit den mancherlei Rauf-, Raub- und Prü-
gelscenen der niederländischen Schule der Fall ist; denn dass
die agirenden Elemente zufällig das soldatische Gewand tra-
gen, ändert den gegebenen Inhalt nicht. Sobald aber das
Portrait gewisser historischer Personen dabei in Betracht.
kommt, nehmen auch solche kleinere Scenen, je nach der Be-
deutsamkeit ihres Inhalts den Charakter de s sittenbild
liehen Geschichtsbildes oder geschichtlichen Sit-
tenbildes an.
So haben wir denn gesehen, dass das Genre, wenn
es auch nicht den höchsten Standpunkt der malenden Kunst.
einnehmen kann, nichtsdestoweniger eine ernste und tief ein-
schneidende Aufgabe zu erfüllen hat und auch eben deshalbf
das Interesse vollkommen gerechtfertigt ist, das man dieser
Kunstrichtung neuerdings von solchen Seiten zuwendet, die
bis dahin ihr gegenüber eine abweisende, ja oft genug gering-
sehätzendc Stellung einnahmen.