Viertes Kapitel.
Die Li
des hlitvtelxnecrcs unter orientalischem Einfluss.
nischen Verfahrens, die zur Metallbereitung gehören, in kleinasiatische
Lokale verlegt D19 sagenhaften Künstlergesehlechter der Daktylen,
unter denen der "Schmclzer", die "Zange", der .,Ambos" ihre besonderen
persönlichen Repräsentanten haben, wohnen im Gebiete von TTOJR am
Ida; die "llelchinen, die eben auch nichts Anderes als "Schmelzer" be-
deuten, und deren Kunst sogar die Götter ihre Werkzeuge verdanken,
Poseidon z. B. seinen Dreizack, haben ihren Sitz auf der Insel Rhodos.
Von monumentalen Werken jener Frühepoehe" ist, vrenn man das zu
undeutlich gewordene Felsbild der Niobe am Berge Sipylos bei Magnesia
in Klein-Asien unberücksichtigt lasst, nur ein einziges auf unsre Zeit ge-
kommen: das berühmte Löwenthor von Mykenaeft) Am Hauptcingzmge
der uralten Herrscherburg von Mykenae befindet sich, in einem Dreieck-
felde über dem oberen Portalbalken eingelassen, eine Kalksteinplatte mit
dem Ilochrcliefbiltl zweier Löwen; die zu beiden Seiten einer Säule auf-
gerichtet dastehen (Fig. 26). Sie bewachen das Wahrzeichen des den
iwuxll
xMykm
Fig. 2G.
Relief vom Löwenthor zu Mykenae.
Eingang behütenden Apollo und mögen ehemals die jetzt völlig zerstörten
Köpfe selireckerregend (leni Nälientleil entgegengewendet haben. Die
StlTngt? Stylisirung, das heraldisirh Wuppenartige der Thiere, das sich
aus dem architektonischen Zweck ergab, verbindet sich mit einem ziem-
lich lebendigen Naturgefiihl, ein Umstand, der am meisten auf niniviti-
sehen Einfluss zurückweisen möchte. Auffallend (lagegen und von den
k) WVie die Berliner Zeitungen melden, ist das merkwürdige WVerk im Jahi
1562 von einer Commission preussischcr Architekten zum ersten Mal uhgcfurmt,
und ein Gipsabguss desselben im Neuen lüuseum zu Berlin aufgestellt ivorden.