Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

Erstes Buch 
wahrselinlieli ein Heirathsbündniss zwischen dem Fürsten und der 
{Piirstin verschiedener Stämme verherrlicht ist. Der hünstlerisehe Ulm- 
rakter ist bei aller Rohheit ein entschieden altasiatiseher, am meisten 
durch babyloniseh-persisehe Denkmale bedingt. Auf ähnliche An- 
regungen deutet (lenn auch ein ebeiulort beündliehei- lllarlnorsessel, an 
dessen Seitenwänden zwei Reliefgestalteil von Löwen, ähnlich den Portal- 
löwen zu Nimrud, angeordnet sind?)  
Italien. 
In Italien lassen sich ebenfalls vor dem Eindringen griechischer 
Kunst zahlreiche Spuren eines orientalischen ElllflüSSCS nachweisen. Als 
'I'räger jener ältesten Kultur erscheinen dort vornehmlich die Etrusker; 
doch auch den übrigen Stämmen, namentlich den L atinern, muss nmn 
eine rege Betheiligung am künstlerischen Betriebe jener Frühzeit zu- 
gestehen. 
Vorzüglich sind es die (hiilierliltrnriens, in denen sichZeugnisse jener 
älteren Kunst, allerdings vielfach nntermischt mit späteren hellenisiren- 
den Werken, erhalten haben. S0 finden sieh zahlreiche kleinere Grab- 
steine und Sarkophage, an deren Seiteniiätzhen in einem ziemlich ein- 
fachen Reliefstiel Scenen der Leichenbestattung, der Todtenklage, aber 
auch des Lebensgeuusses, Gastmähler, Tänze, Saitenspiel dargestellt 
sind. Die Figuren haben ein schweres, gcdrüektes Verhältniss, über- 
mässig starke Oberschenkel, breite, meist in der Vorderansicht gegebene 
Brust, während wie bei der asiatischen und ägyptischen Plastik der 
übrige Körper die Profilstellung zeigt. Auch die grossen, selbst beim 
Schrciten mit ganzer Sohle am Boden haftenden Füsse erinnern an jene 
älteren Denkmale des Orients. Dabei erscheinen die Köpfe, in grosscr 
Venvalultsehaft mit dem ägyptischen 'l'ypns, mit flacher Schädelbildtmg, 
zurückweiellender Stirn, schräg liegenden Augen und stark vertretender 
Mundpartie. Die Gewandung ist zwar gewöhnlich eng anliegend, doch 
verräth sich überall das Streben nach einem freilich noch CODVGYItlUIIGll 
und leblos behandelten Faltenwurf. Man trifft eine Anzahl solcher Werke 
zu Rom im Etruskischeil Museum des Vaticans, im Museum zu Perugia, 
und in andren Sammlungen. 
Nicht minder beweisen die steinernen Bildwerke phantastischer 
Thiergestalten, die auf dem Grabhügel der Cueumella zu VIIlOlH) gc- 
 Temier, I. p. 82. 
M) Eine Restauration 
Etrusques. (Paris 1862. 
dieses Denkmals 
Szet F01.) p. 20. 
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