Viertes K:
Die Länder
des Miztslmeercs
nter
lliSühölll Einfluss.
oricntz
köpfe anzuordnen und auch darin eine Rcminiseenz an orientahche Be-
handlungsweise zu geben, die gern für die Charakteristik architekto-
nischer Formen Thiergestalten verwendet. Wenn sodann an einem
Grabe zu Aizani zwei Löwen (lau-gestellt sind, die sich einen IIirsch
streitig machen; oder wenn cbendort am Proskenion des Theaters ein
Jagdfries mit Hirschen, Hunden, Ebern und wieder mit einem Löwen, der
über einen Stier herfällt, zu sehen istt), so beweist das, wie lange dort
sich die älteren orientalischen Kunsttraditionen erhalten haben. Ebenso
verbindet sich dann auch an einem Tempel zu AssosfHe) dessen Seulp-
turen nach Paris in das Museum des Louvre gebracht sind, mit der be-
reits hellenisch entwickelten Bauform eine hochalterthümliche orientalische.
Bildncrei. Auch hier findet man den Löwen als Sticrbezwinger; ausser-
dem Sphinx- und Kentaurengestalten, llrlanner mit Fischleibern und andres
Phantastische, daneben dann Scencn des wirklichen Lebens, hlätnncr,
die zu geselligcm Trinken gewlagcrt sind: Alles in einem sehwerfäilligen,
starren Styl, dieFigurcn in wundcrlichem llflissvcrhaltniss und mit ge-
ringem Verständniss in einem asehgrauen, grobkörnigen Kalkstein aus-
geführt.
Unter die alterthümlichsten Denkmäler des Landes sind sodann die
ausgedehnten Felsrcliefs zu zahlen, welche bei dem heutigen Flecken
Bßgas-Koei in Galatien sich erhalten haben, und in denen man Ueber-
reste der alten Stadt Pterium zu erkennen glaubtfhtt) Es sind zwei Ziige
von jc dreizehn Reliefgestalten in einem derben, kräftigen, dabei ziemlich
rohen Styl dargestellt. Die eine Reihe hat Schnabelschtlhe, Hosen, kurze
Gewänder und hohe spitze Hüte; nur drei bärtige Greise an der Spitze
des Zuges sind mit längeren Gewändern ausgestattet. Einige tragen
Keulen, Andere wunderlich gestaltete Embleme oder verschiedene Waffen.
Man erkennt in ihrer Tracht genau das von Herodot (VII, beschrie-
bene Kostüm der Saker. In monotoner Wiederholung sind sie alle mit fast
tanzartig bewegtem Schritt dicht an einander gereiht. Die andere Gruppe,
stammige, breite Gestalten, in langen Gewändern mit lllßdflgßll Diademen,
sind offenbar Frauen. An der Spitze jeder Gruppe schreiten, durch viel
grösseren Maasstab ausgezeichnet, die Häupter; der Sakeranführer setzt
seine Füsse auf die Nacken dreicr lllanner; die ihm entgegentretende
Fürstin steht auf einer Löwin. Phantastische Embleme seltsamster Art
verstärken noch das Rathselhafte, Fremde der Darstellung, in welcher
Dunkmii
von Ptcri
Ebenda, I. p. 37 für die erstere p. 45 und 46 für die zweite Darstellung.
Hjmbenaa, 11. 1,. 112 er.
Ebenda, p. 75-79. Vergl. Gerhardis Archäol. Ztg. Jahrg. XVII p. 49 ff.