Fünftes Kapitel.
Die Bildnerei seit Canova.
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fcn, wie die schöne Statue des Hirtenknaben und die herrlich empfundene
der Holihung.
Sind diese Einzelgestalten Muster acht plastischer Bildung, so tritt
das Gesetz plastischer Abgeschlossenheit noch unverkennbarer bei seinen
Gruppen hervor. Will man den librtschritt Thorwaldsens über Canova
in klarem Bilde sehen, seinen höheren Formcnarlel, die Reinheit der Em-
pfindung, das Absichtslose, in sich selbst Ruhende seiner Werke schätzen,
so muss man seine Grazien (Fig. 226) mit jenen von Canova vergleichen.
Jedes weitere WVort der Erklärung wäre hier überflüssig. Von anderen
Gruppen hebe ich nur noch hervor: Bacchus und Ariadne, Mars und Ve-
nus, Amor und Psyche und die köstlich aufgebaute des Ganymed, welcher
dem Adler des Zeus zu trinken giebt (Fig. 227).
Gruppen.
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Ganylned und der Adler von Thorw aldsel
Neben solchen Werken einer rein idealen Gattung schuf Thorwaldsen
eine Reihe von Grabdenkmitlern für Italien, England und Deutschland, von
denen die wichtigsten hier kurz zu nennen sind. Vor Allem das einfach
würdevolle Grabmal Papst Pius VII. in S. Peter zu Rom (1824-30) mit
der sitzenden Gestalt des Phpstes, (len edlen Figuren der Weisheit und
Klugheit und den Genien der Zeit und der Geschichte. An dem 1830
vollendeten Monument des Herzogs Engen von Leuchtenberg, in (ler Mi-
ehaelskirehe zu "lllünehen, ist der Fürst dargestellt, wie er an der Pforte
des Grabes die Zeichen der Hoheit niederlegt und der Muse der (lesehiehte