Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

Viertes Kapitel. 
Die 
ldnerei von 1360 
695 
bilde eines Herrn von Rothenhan, in der Franziskanerkirehe von Gmünd 
angeschlossen werden. 
In Nürnberg hebe ich aus der Masse geringerer Arbeiten, die dort 
sehr bald ins Aensserliehe, Dekorative umschlagen, das vorzügliche 
Marmorrelief mit dem Untergang Pharaols, in der Kapelle der Burg, vom 
Jahre 1550 hervor. Trotz malerischer Ueberfüllilng ist es durch seine 
Lebendigkeit anziehend.  
Weiter sind dann die bischöflichen Denkmäler auch in dieser Zeit 
ein Gradmesser für die künstlerischen Leistungen. Allein in dem Maasse 
als die profaner gewordene Sculptur oft mit grossem 'l'alent das Ritter- 
liche, Stattliche der weltlichen Personen wiedergiebt, wird sie minder 
geeignet der geistlichen Würde den entsprechenden Ausdruck zu leihen. 
Und das um so weniger, als die hohen Würdentragcr der Kirche selbst 
völlig sich verweltlicht und den übrigen Fürsten gleichgestellt hatten. So 
werden diese Grabmaler, deren man eine gute Anzahl in den verschie- 
denen Kathedralen antrifft, pomphaft äusserlich und dekorativ prunkend 
behandelt. Beispiele im Dom zu Würzburg die Grabdenkmale der Fürst- 
bischöfe Melchior (T 1558), Friedrich (T 1573) und Sebastian Echter 
(T 1575). Ferner im Dom zu Mainz die Erzbischöfe Sebastian (1555) und 
Daniel (1592) und das trclfliche Denkmal Erzbischof Wolfgangs (1606); 
endlich im Dom zu Köln die fein (lurcligefiihrten, 1561 errichteten Monu- 
mente der Erzbischöfe Adolf und Anton von Schauenhurg. 
Auch sonst findet man am Rhein in dieser Zeit prächtige Grabmäler 
ritterlicher und fürstlicher Geschlechter. So das edle Denkmal des Johann 
von Neuburg (1569) in der Hospitalkirche zu Cues an der Mosel; so in 
der Stiftskirche zu S. Goar um 1583 das Grab Landgraf Philipp des 
Jüngeren von Hessen xmd seiner Gemalin; vorzüglich aber die ausge- 
zeichnete Reihenfolge von Denkmälern des pfalzgräflich Simmermschen 
Hauses (bis 1598) in der Kirche zu Simmern, und manches Andere. 
Vereinzelter sind die Spuren bildnerischer 'I'hätigkeit im nördlichen 
Deutschland. Zierlich, aber ohne höheren Werth ist z. B. das. Grabmal 
eines Schulenburg (1571) in der Stadtkirche zu Wittenberg, als dessen 
Urheber Georg Schröler aus Torgau genannt wird. Bedeutender in der- 
selben Kirche ein Denkmal vom Jahre 1586, mit dem Marmorrelief der 
Grablegung Christi, das durch Klarheit der Anordnung rmd maassvolle 
Empfindung über die meisten ähnlichen Leistungen der Zeit sich erhebt. 
Schliesslich ist noch eines Prachtstückes plastischer Dekoration zu 
gedenken: der Statuen, mit welchen die Hoffacaden des Schlosses zu 
Heidelberg geschmückt wurden. Der Otto-Heinrichsbarl (1556-59), 
auch in der Architektur der elegantere, zeigt in zahlreichen Nischen meist 
Bischüfiicth 
Denkmäle: 
Mwirzl" 
und Kt 
lercs 
Rhein 
Einzelnes i: 
Sarhscu. 
54111053 zu 
Heidelberg.
	        
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