Drittes Kapitel.
Italienische Bildnerei im 16. Jahrhundert.
667
gebens den Ausdruck höherer Intelligenz suchen; Nichts als die Fähigkeit
eines ungeheuren Zornes, einer alles durchsetzenden Energie spricht sich
in der zusammengedrängten Stirn aus.
Moses von Michelangelo.
Ausserdem hat sich eine Anzahl von meist nur theilwveise vollendeten
Stzltueil erhalten, die zu dem ursprünglichen oder dem zweiten Plane ge-
arbeitet worden sind. Die schönsten unter diesen sind die beiden jetzt
zu Paris im Louvre befindlichen Sklaven (Fig. 207). Namentlich der
Eine zeigt einen Adel der Formbehandlung, wie sie seit der Antike
schwerlich je in grösserem Style gelungen ist; dabei im Kopfe den Aus-
druck eines Schmerzes, der auf tiefe Seelcnleiden deutet. Etwas ge-
zwvungener im Motiv ist der andere, aber auch in ihm kommt die Grund-
idee, welche oifenbar auf ein mehr trotziges und verzweifelndes Auflehnen
gegen die Knechtschaft deutet, ergreifend zur Anschauung. In diese
Anderes
Zugehörige