Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

Zweites Kapitel. 
Nordische Bildncrei von 1450 
1550. 
545 
kloster zu Brauneek nachgexxriesend). Aber seine Tlhätigkeit als Bild- 
schnitzer steht in Oesterreich nicht vereinzelt da. Wir verdanken den 
Nachforschungen dortiger Gelehrten eine reiche Anzahl von Notizen 
über Werke ähnlicher Artatik); nur vermögen wir den künstlerischen Cha- 
rakter dieser Arbeiten einstweilen nicht festzustellen. Uebereinstimniend 
scheinen die meisten dieser Altarwerke im Mittelschrein mehrere grosse 
lleiligenstatuen, an den Flügeln Reliefbilder und zum Theil Gemälde zu 
haben. Zunächst ist die Heimath Michael Packers, Tyrol und die an- 
gränzende Steiermark reich an Werken dieser Art. Eine grosse gedanken- 
volle Composition zeigt sich an dem Altar der Kirche zu Lana; reiche 
Bildwerke enthält ein anderer Flügelaltai- in der Kirche zu Weissenbach. 
-Den Altar in der Kirche zu S. Magdalena im Thal Ridnaun fertigte 1509 
Meister 1l[atlzezls' SYöberZ. Andere ähnliche Werke sieht man in der Franzis- 
kanerkirche zu Botzen vom Jahre 1500, wo wie so oft die Sculpturen 
den Gemälden an Werth überlegen sind; ebendort in der Pfarrkirehe ein 
Altar, zu dessen Herstellung der Contrakt schon 1421 (wenn dies kein 
Irrthum!) mit Meister Hans illaler von Judenburg abgeschlossen wurde. 
In der Kirche zu Mils bei Hall ist ein Oelberg aus Holz geschnitzt, dessen 
scharf realistische Auffassung gerühmt wird. Was im vorarlberger Landes- 
museum zu Bregenz an Resten alter Holzschnitzerei aufbewahrt wird, 
ist nicht erheblich und deutet auf schwäbischen Einfluss. Ein Altar vom 
Jahre 1493 findet sich in der Kirche zu S. Katharina im Kathal; andere 
in Reiflin g, S. Johann und zu Wenk in Steiermark; in der Kirche zu 
llallstadtt") (Anfang des 16. Jahrhunderts) in Oberösterreich; ein 
imposantes Werk zu Besenbach bei Linz; in S. Michael bei Freistadt, 
in Waldburg und in Käfermarkt. Weiter in Niederösterreich sind 
Schnitzaltäre zu Zwetl, Blauer, Pulkau, Laaeh, Sehönbaeh, Pögg- 
stal und Heiligenblut. Auch zu anderen Zwecken zog man die Holz- 
Schnitzerei heran. So zeigen die 'l'hü11iügel der Kapuzinerkirche zu 
Salzburgi) tüchtig gearbeitete Reliefbüsten der Maria, Johannes des 
Täufers und der Apostel, von denen zwei gegenwärtig fehlen, vom Jahre 
1470. So sieht man an den Pfeilern der Kirche zu Wiener-Neustadt 
Holzstatuen der Apostel mit Prophetenbildern verbunden, der Maria, des 
Sebastian und anderer Heiligen in sehr energischem, aber schroff un- 
Schnitz- 
werke i: 
Tyrol, 
Ober- und 
Ni eder- 
Österreich. 
4') Von einem Friedrich. Paclaw ausBrauneck, vielleicht einem Sohne Michaels, 
ist bis jetzt nur ein Gemälde bekannt. 
H) Hauptsächlich in den Mitth. der Cennz-Comxm, Jahrg. I. II. III. und V. 
 Abb. in den Mitth. 1858. Taf. 3. 
1') Abb. ebenda 1856. Taf. 3.  
Gesch. 
der Plastik.
	        
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