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Viertes Buc
Anderes
von Syrlin
IJ. Syrlin a;
Jüngere.
Was Syrlin nach diesem Hauptwerke IIOGlI ausgeführt hat, wissen
wir nicht. Nur eine vereinzelte Steinarbeit vom Jahre 1482, der unter
der Bezeichnung des "Fisehkastens" bekannte Brunnen auf dem Markte
zu Ulm tragt seinen Namen"). Es ist eine gewundene gothische Pyramide,
an deren unterem Theile drei
schlanke Ritter, keck und zierlich
Ü" in schreitender Bewegung ange-
j. bracht sind. (l:"ig.163). Jede die-
ser eleganten Gestalten zeigt ein
"f! , l Kg h. anderes Motiv der Haltung. lDie.
(fl er. lebenisvolle Frische des hklemen
i " IM . 1' Wer es war (urcr
Bemalung nochl erhzdht. Was
ex: man dem Meister noch aussor-
-
w 1311„ zu
sehiedener sind ihm die reichen,
Wllxifän aber handwerksmassigen Chor-
stühle des Stephansdomes zu
I Wien (1484) abzusprechen, als
deren Yerfertigei- sieh neuer-
ßil z," g dmgsem Meister PVÄÜMÜN R0]-
WQ; fivji Zinger herausgestellt hat. Wohl
x. aber könnte er die Steiniiguren
e iäiiIÄLJKXäN gefertigt haben, Welehe an de1.
lFtl-KligJUQll ggf" Fagade des Rathhauses die
fiel f Jneniiiiiiiläiwww Tdieilungsstabe der Fenster
Xxilfllltilltillllllly schmücken und die Fenster ein-
_ lä fassen. Sie sind Syrlin's wür-
"i dig, die langen Gewänder frei
tliessend, dieStellungen leicht,
b" ungezwungen, die Köpfe voll
Fig. 103. Vom Fischkasteu zu Ulm. individuellen Lebens, das Haar
fein behandelt. Dagegen sind
die Statuetten an der Seitenfront conventionelles Mittelgut.
Der jüngere Jöry Syrlin, in der Schule des Vaters gebildet, nimmt
dessen Styl auf und scheint ein würdiger Erbe der Kunst seines Vaters
gewesen zu sein. Er arbeitete 1493 die Chorstühle und 1496 den Dreisitz
in den Verband].
des Ulmer Alterth.
Vereins.