Erstes Kapitel.
Italienische Bildnerci im
J ahrhunm
lert.
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zerbrach er Kopf und Füsse seines Modells und kehrte nachFlorenz zurück.
Erst als man ihm volle (lenugthrumg gab, nahm er die Arbeit wieder auf.
ohne jedoch den Guss ganz zu vollenden.
Für den Dom zu Piste j a arbeitete er das Grabmal des Kardinals
Forteguerra (T 1473) gemeinsam mit dem Bildhauer Lorenzelli, von dem
namentlich die treffliche Statue des Verstorbenen herrüln-t, während
Andrea nur das grossartige Reliefbild des von Engeln umsclnvebten
Uhristus ansführte. Der Ausdruck ist edel, an den Gewändern stören
jedoch die kleinen knittrigen Falten. Einfacher ist die von zwei Engeln
gehaltene Madonna in der Lünette über dem Grabmal des Lienardo Bruni
in S. Croee, eine Jugendarbeit des Meisters. Seiner reifsten Zeit dagegen
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Fig. 159. Bronzegruppe von Andrea Verrocchio. Florenz.
gehört die grosse Bronzegrilppe in eincr Nische von Or S. Micchele,
'I'l1o1nas, welcher die Wundlnale des lnIerrn Lmtcrsucht. Elle? erhebt
sich sein Styl zu herber Sc-höuheit und zwingender (lewalt des Ausdrucks.
Das ungläubige ZWQlfOlII des Jliiugers findet an der ruhigen Gewissheit
(flhristi seinen wirksamen Gegensatz (Plii-ZJ- 1591 Nur die Gewänder lassen
auch hier in Klarheitider Anordnung manches zu wünschen.
Als tüchtiger Nachfolger Verroechids zeigt sich lßaccir) da Mbnlelujßo
in der Statue Johannes des Evangelisten an Or S. Miehele, die einen
energischen plastischen Styl mit würdigem Ausdruck verbindet und auch
in der Gewandbehandlung maassvoll ist. Dem Verroechio verwandt,
wenngleich minder bedeutend, erscheint Arllmzio Pollujzeolo (1433 bis
1telup0.