U amttu
Löwonüg-ur.
Capitolstroplwe.
Rom.
56116
mg.
Was die künstlerische Technik all dieser Darstellungen betrifft, so
bleibt dieselbe durchaus auf dem Niveau der früheren Werke stehen. Das
Relief schreitet weder zu grössercr Rundung und Modellirung, noch zu
freierer Belebung vor. Die Wirkung dieser prächtig bemalten Werke geht
nach wie vor über die von Wandmalereien kaum hinaus. Wohl ist da-
gegen einer andern Gattung des Reliefs zu gedenken, die häufig an die
Stelle des vorher beschriebenen tritt. Es sind das die von den Griechen
als Koilanalglyphen, von den Franzosen als „basrelief en ercux" bezeich-
neten Darstellungen, die wir IIohlreliefs nennen könnten. Bei ihnen wcr-
den die Figuren in die Flache hinein vertieft und die Ränder ringsum er-
höht stehen gelassen. Obwohl dies Verfahren dem des eigentlichen Reliefs
entgegengesetzt ist, bleibt die Wirkung dabei ungefähr (lieselbe, da hier
wie dort die Umrisse an der einen Seite durch einen Schatten sich be-
merklieh machen müssen, übrigens aber in beiden Gattungen auf jede
feinere Modellirung der Form verzichtet wird.
Endlich ist noch der Vorliebe für Kolossalgestalten zu gedenken,
die der ägyptischen Kunst durch alle Epochen anhaftet. Ganze Alleen
von riesigen Sphinx- oder _Widdeerbildern führen oft zum Eingange der
Tempel hin; an der Faeade hüten gewaltige Gestalten sitzender Pharao-
nen den Eingang; am grösseren Felsentempel zu Ipsambul erreichen die
vier sitzenden Gestalten Ramses des Grossen die Höhe von 65 Fuss,
während ebendort an dem kleineren Tempel sechs Standbilder des-
selben Fürsten und seiner Familie von 35 Fuss IAIÖhe sich befinden. Das
weltberühmte Mleiriiionsbilcl auf dem Felde der vKolesse bei Medinct
Habu erreicht sogar eine Ilöhe von 70 Fuss; endlicvh findet man in den