Zweites Kaqxitcl.
Acgylrtcn.
Wolf, Kuh undLöivin müssen ihre Köpfe der Charakteristik (lerGöttei' leihen,
sondern selbst Vogelköpfe werden äthnlieh verwendet. S0 phantastisch
dies auf den ersten Blick erscheint, so wenig sind doeh diese seltsamen
Verbindungen durch die Phantasie zu flüssigem Leben verschmolzen. Es
bleibt bei einer äusserliehen roh materiellen Zusammensetzung, die denn
auch der hier waltenden Ansehauungsiveise entspricht. Wieder bestätigt
sich uns die innere Schranke des orientalischen Geistes, der in seiner
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Fig. 11. Ramses III. zwischen Thot und I-Ior-us. Theben.
Unfähigkeit dem göttlichen Wesen in beseelter Mensehengestalt einen
Ausdruck zu leihen, zu frelndartigen barocken Verbindungen lmd selbst
zu einer Anleihe beim Thierreieh sieh genöthigt sieht. Für das Thierleben
haben die Aegypte-r eine besondere Vorliebe und Begabung, die mit der
Bedeutung der dlhiergesfailt in ihren religiösen Ansehailungen zusammen-
hängt. An den Portalen der Tempel lagern oft mächtige Löwen oder
Widder; ganze Alleen solcher Figuren in Doppelreihen fuhren bisweilen
zum Tempel hin. Feines Naturgefühl verbindet sich in diesen Werken
bewundernsxivürdig mit dem strengen Gesetz architektonischer Stylistik;
feierliche Ruhe waltet in dem edlen Sehwunge der Linien undIerhebf
solehe Gebilde zum Vorzügliehsten, was der ägyptische Meissel geschaffen.
Die Basaltlüwen am Fusse der Capitelstreppe zu Rom (Fig. 12), die Gra-
nitlöwen im British Museum zu London, die riesigen Widdergestalten im