Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

Erstes Buch. 
der Gestalten und ihres Gebahrens erscheinen schon früh fast unabätiider- 
lieh festgestellt und wiederholen sich bei allen nachfolgenden Ilerrseluelrn 
in unersehütterlicher Monotonie und Tautologie. So geht in dem öden 
Einerlei alle individuelle Charakteristik unter, und die Kunst überlässt 
lediglich den überall beigesehriebenen Hieroglyphen, Namen und Thaten 
der einzelnen Herrscher besonders zu unterscheiden. Die künstlerische 
Phantasie hat nur geringen Tlieil an der Ausführung dieser Werke, ileren 
trockne Nüchternheit kaum durch einen Zug neuer Erfindung unterbrochen 
wird. Selbst der Umstand, dass die höhere Bedeutung der königlichen 
Person lediglich (lureh kolossalen Maassstab ausgedrückt wird, ist be- 
zeichnend für die Phaiitasielosigkeit, die den Mangel an geistiger Bele- 
bung durch nüchterne Hyqierbeln ersetzen muss. Eben so wenig kann 
hier von Oompositionen in künstlerischem Sinne die Rede sein, da alle 
Darstellungen ohne Unterschied über die äusseren und inneren Wände, 
selbst über Säulen, Pfeiler und Arehitrave ausgestreut sind. Architektur 
und Seulptur tliessen hier noch unauflöslkeh zusammen, und die letz- 
tere stürzt sich blindlings auf 
f" ä jede passende oder unpassende 
Q "lllilili: ä"  Fläche, welche erstere ilirbictet. 
lUIIrrÄ-i er!  ' ä- In dieser Fülle von Bild- 
:      werken treten nun in bedeuten- 
Ä)   Lriw derer Weise die Gestalten der 
  lir  j  l" i (11,50 ägyptischen Giltter hervor; aber 
iiiljyli    fv "  3;,     t  _A_ 
 r ll üx iijllßigili  K" sie sind nicht um iliici selbst 
 "J Jll {das   ä Ä,  in.  willen, sondern nur der Herr- 
 , Ä i X1, t   J ß "F" selier wegen da, damit anschau- 
w I sei-er. c- qu, i'r' i    
llliifj Q; s; 11g rnlll  lieh werde, wie diese unter del. 
 l   14-; l   Obhut himmlischer Mächte ste- 
ß  . i: i; s  im   
1 t dürft]! h  W lieii und saniint ihrem Hause 
  Wllllngi!    ß den Göttern gedient haben. 
 1 iilltslir. lilll rl       
Wimägzvuä S _ M;   I! Meistens weiden die Üptei dai- 
fllügßjtä" Sie," "E1" b gestellt, mit welchen die Pha- 
     i; raonen die Götter geehrt haben; 
 i ß    oder man mit anal-s mye 
U i:   i, sehe Weihhandlungen, in denen 
   MPWE-li,     4 die Götter ihren Segen über den 
 132.10. Pfeiler vn Karnak.  Fürsten au-sgiessem  G0- 
stalten der Götter unterscheiden 
sivh von den menschlichen nur dadurch, dass sie statt des hlcllsvln-ax- 
hauptes 'I'hie1'köpfe tragen (Fig. 10 u. 11). Nicht bloss Widdßr und Hund,
	        
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