Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

lftes Knpitc 
Italienische Bildncrei von 
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Vasari spricht mehrfach, wie z. B. bei jener Kanzel zu Pistoja, von deut- 
schen Künstlern. Ein Bildhauer Ramus, Sohn eines Deutschen, steht in 
so hohem Ansehen, dass eine sienesische Urkunde vom Jahre 128i ihn 
zu den besten Bildnern der Welt rechnet, und die Verbannung, die er sich 
zugezogen hatte, aufhebt, nur um seine Dienste beim Dom verwenden zu 
können. Durch solche Meister kamen sicher Einflüsse des neuen gothisehen 
Styles nach Italien. Sie wurden lebhaft aufgenommen, weil sie der all- 
 gemeinen Zeitstimmung entsprachen. 
  Albei maä blieb lieineä Augenbliclgkllloci 
(Ja  i. 1 nenstc einsonicin iovaiiniioi en 
 i ö da.  gab ihnen eine eigene nationale Uni- 
R  i,   Wandlung. Schon an den Sculpturen zu 
f  1,6 l M1" '  Orvieto sieht man (las. Noch fühlt man 
 b,   f  die" antiken Einwirkungen nach; aber 
w,  Xix      in einem leidenschaftlichen, selbst hef- 
iix  e,    j tigen Ausdruck, in einer frei bewegten 
    {w malerischen Coniposition, deren Linien 
Affe;   oft überaus weich und harmonisch 
(f , ?;i   fliessen, regt sich ein neuer Geist. Auch 
i     in der Anordnung des Ganzen verfahrt 
3' NL?  man selbständig. Keine vertieften Por- 
  j ä tale mit inassenhaftem statuarischen 
n   Ä ä Schmuck zerklüften die Fagade: in 
  i?  i klarem Faehrelief, das von freien Ran- 
 r   kenwindungen umrahmt wird, breitet 
X W i Xi  sich Alles auf der Flache aus. Schon 
 I", f, i  ist die Plastik hier zu voll Selbstge- 
f    i fühl, um sich dem zwingenden Gesetz 
 f   der Architektur zu unterwerfen. Die- 
f  f q ses losei-e Verhaltniss war nüthig, denn 
 i  die italienische Plastik wollte vor allen 
Ü]; .1  Dingen erzählen, nach der Weise des 
P1) Ä Südländers gut, lebendig, fesselnd er- 
! ß  L   K. zählen, und dazu konnte sie die engen 
 xi l  Schranken nordischer Architektur nicht 
41' i.  R R,- H lll" brauchen. 
rigqiiei. Giov.Pisnno's liladmiuu. FlUYGIIZ. Hier regt sich, der Subjektivität 
des germanischen Nordens gegenüber, 
der objektivere Sinn des ltalieners. Noch deutlicher erkennt man ihn 
in den Madonnenstatuen, welche Giovanni mehrfach geschaffen hat: 
Giuvanufs 
M ndonna.
	        
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