Fünftes Kap
Italienische Bih
nerci von 121
453
Schönheit
der
Empfindung
und
Adel
der
Form
sind
nicht
V01"
laenxaen.
Nach Rom seheint zuerst .41'120Z[b (Zi Cambio, Nicolzfs Schüler und
(iehiilfe an den Arbeiten zu Siena, den neuen Styl gebracht zu haben.
Er fertigte um 1285 das Altartabernakel von S. Paolo, wobei er seine
Reliefs mit der dort heimischen musivischen Arbeit der Cosmziten zu ver-
HÖlTliSChB
WVerke.
binden hatte. Dafür theilte er den dortigen Künstlern den loisanischeil
Seulpturstyl mit. Denn wir finden diesen an zwei Grabmälern, Welche
inschriftlich von llieister Giovavzni Cosma gegen Eilde des 13. Jahr-
hunderts gearbeitet sind. Das eine, vom Jahre 1296, steht in S. Maria
lllinerva. Die Gestalt des Verstorbenen, eines Bischofs Gnilelmus
Durantus, ist noch starr und ansdruekslos; anmuthig sind aber die beiden
schlanken Engel, welche den Vorhang des Baldachins zurücksehlagen.
Ganz ähnlich erscheint das andere Werk, vom Jahre 1299, in S. Maria
Maggiore, das Grabmal des Cardinals Oonsalvi, Bischofs von Albano.
Auch hier gehören die beiden Engel, die zu Füssen und zu Häupten des
Verstorbenen stehen und trauernd auf ihn nieder-blicken, zu den anmuthi-
geren Gebilden der Zeit.
In Unteritalien ist
vor Allem die
Kanzel im Dom zu Ravello,
inschriftlieh 1272 von
einem Bleister
Nicolaus de" Barlolonzrneo aus
Werke in
lfnteritaliexm.
Ravello.
Foggia ä") gearbeitet, hierher zu rechnen. Zwar waltet bei ihrer Dekoration
der in Rom und Unteritalien beliebte mnsivisehe Scahmuek vor; aber die
sechs Löwen, irelche die Säulen tragen, gehören zu den naturwahrsten
der Zeit, und über dein Eingange zur KiUJZOltYGPpG sieht man zwei hold
lächelnde Fieiuenköpfe und die prächtige Marmorbüste der Madonna, ganz
in antiker Auffassung mit Diadem und reicher Loekenfiille, lebendig drein-
schauend. Ueber den stylistischen Charakter der Reliefs an der Marmor-
Säule beim Dom zu Gaeta fehlen uns genügende Anschauungen. Die
Säule enthält an ihrem (luadratisehen Schaft von etwa 20 Fuss Höhe eine
grosse Anzahl biblischer und legendarischer Reliefdarstellnngen, die zum
Theil eine gut angeordnete und ausdrucksvoll beiwegte Composition zu
xierrathen scheinen. Dieser Zeit werden auch die beiden Marmorreliefs
in S. Restituta beim Dom zuNeapel angehören, die in je funfzehn Feldern
verschiedene Legenden des Januarius, Eustachius, (älesehiehten Josephs,
Simsons, Seenen aus dem Leben Christi enthalten. Im Körperlichen gering
und roh, miniaturhaft klein, dabei nicht frei von Manieren, z. B. in den
Säule zu
Gaäm-
Neapel
.,Eg0 Magister Nicolaus de Burlhuloluuu de Fogia nennt sich
derMeister. Und die Jahreszahl: "Lapsis millenis bis centum bisque tricenis Christi
bis senis annis ab origine plenis."