Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

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Drittes Buch. 
xfluss 
colzfs. 
Knnzr] zu 
Pistoja. 
Arbeit schon vollendet gewesen sein, da der Meister bescheinigt, hundert 
Pfund Lohn dafür empfangen z11 haben. Das jedenfalls prachtvolle 
Werk scheint spurlos verschwunden, denn selbst die neueren Heraus- 
geber des Vasari berichten Nichts davon. Dagegen ist die letzte Arbeit 
seines Greisenalters, der grosse Brunnen auf dem Marktplatze znPerugia, 
der zwischen 1277 und 1280 vollendet wurde, noch erhalten. Nicola 
schmückte denselben unter Beistand seines Sohnes Giovanni mit Reliefs 
und Statuetten, während die Erzarbeit 1277 (lurch einen Meister Bosse 
(Rubens) ausgeführt wurde. Die zahlreichen Ileliefs der unteren Schale 
stellen die Monate mit ihren Beschäftigungen, die acht Wissenschaften 
und Künste, ferner alttestamentliche Scenen und Figuren, sowie mancherlei 
Allegorisches und Heraldischcs dar. Sie sind frei belebt, trefflich bewegt 
und glücklich in den Raum eomponirt. Im Ganzen scheinen sie mehr 
Giovannfs als Nicola's Styl anzugehören. Viel befangener zeigen sieh die 
24 Statuetten allegorischen und biblischen Inhalts, welche die obere 
Schale schmücken. Sie werden dem Arnolfr) di (Iambio zugeschrieben, 
der allerdings 1277 dorthin berufen wurdet"). 
Wie gross auch die Wirkung Nicola's auf seine Zeitgenossen gewesen 
sein muss, wir finden doch nur vereinzelte Werke von Bedeutung, die 
seinen direkten Plinfiuss verrathen. So vorzüglich die Kanzel in S. Gio- 
vanni fuoricivitas zu Piste j a, um 1270 laut Vasaris Zeugniss von einem 
deutschen Bildhauer gearbeitet. Das Werk ist eine Reduktion jener 
grossen Prachtkanzeln; es lehnt sich an die hVantl, ruht auf zwei Säulen 
und seine Brüstung ist an den drei freistehenden Seiten mit Reliefs 
geschmückt. Sie beginnen zur Rechten mit den Darstellungen der Ver- 
kündigung, Heimsuchung und Gübllft Uhristitf); airder Vorderseite sieht 
man Scenen der Passion, die Fusswaschung, Kreuzigung, Grableguiug, 
links den Tod der Maria, die Ausgiessung des heiligen Geistes und die 
Himmelfahrt Christi. Es sind Arbeiten voll Anmuth, besonders die der 
rechten Seite durch klare Composition und einen Hauch antiker Schönheit 
ausgezeichnet. Bei der Geburt Christi ruht Maria wieder als Königin 
mit Diadem und Schleier auf dem Lager; aber dass sie sich liebex-"oll 
vorbeugt, um ihr Kind den anbetenden Königen darzurcichen, ist ein 
selbständiger Gedanke des Meisters. Lebendig empfunden ist auch die 
Begrüssung des Engels, voll Zartheit die Begegnung der Maria und 
Elisabeth. Auch die Engelgestalt an der Mitte der Vorderseite und die 
Heiligenstatiletten an den abgeschrägten Ecken sind, besonders erstere. 
anmuthig und würdig. Wohl fehlt der übermächtige (ienius eines Nicoln. 
m) Vergl, 
Svlmnl: , 
Ünteritalien I, 
213. 
H) Abgeb
	        
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