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Drittes Buch.
Vom 29. September 1.266 (latirt der Contrakt, welcher festsetzt dass
Nieola mit seinen (lehülfen Arnolfr) (rli Canzbio) und Lapo und, wenn er
wolle, auch seinem Sohne Giozzanvzi Anfang llllärzdes nächsten Jahres nach
Siena komme, um dort für den Dom eine Kanzel zu arbeiten; dass der
Meister einen Taglohn von acht, jeder der Gesellen von sechs und sein
Sohn von vier Soldi erhalte. Die Säulen und die Löwen, auf welchen
dieselben ruhen, sowie der erforderliche earrarisehe lllarmor werden ihm
besonders geliefert. Die Zahlungen laufen laut den in Siena noch vor-
handenen Quittungen bis zum Anfang November 1'268; die ganze Arbeit
wurde also von ihm und seinen drei Gehülfeil in anderthalb Jahren voll-
Relief v1
der Kanzel zu
endet. Die Kanzel ist noch grösser und reicher als die von Pisa. Acht-
seitig hat sie an der Brüstung sieben Reliefdarstellungen und ruht auf
neun Säulen. Von diesen werden vier von schreitenden Löwen und
Löwinnen getragen, die mittlere ist an ihrer Basis von aeht weiblichen
Gestalten, Pcrsoniüeationen von Künsten und Wissenschaften, umgeben.
Ueber den Kapitälen der Säulen sind auch hier theils sitzende, theils
stehende Statuen von Tugenden angeordnet. An der Balustradc sieht
man in sieben Reliefs die Geburt Christi, die Anbetung der Könige, den
Kindermord, die Flucht nach Aegypten, die Kreuzigung, und in zwei
Feldern eine ausführliche Schilderung des jüngsten Gerichts. Diese