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Drittes Buch.
Seitensehiifs, ersteres von einer seltenen Feinheit in Aufnahme antiker
Motive der arehitektoniseheil Dekoration, womit sich jedoch roinanisehes
elegant stylisirtes Rankenwerk, kleine Adler, Löwen, Sirenen und an-
deres Gethier verbinden. Das Südportal, noch viel reicher, exithält an den
Pfosten prächtige Arabesken mit Hunden, Jägern, Hasen, belebte J agd-
seenen, Ritter zu Pferde, Bewaffnetiz, Löwen, den Laute schlagenden
Esel und zinderes lürgötzliehe. Van sieht aueh hier die lüinlliisse nordi-
scher Dekorationsweise.
Von Arbeiten des lCrzgusses liegt aus ill(ä35l3l' Epen-hie nicht viel vor.
während (lerselbe gegen Ende des verigeil Ziritranmes so glänzend be-
trieben wurderWie eine Ansnalnne ersehviiit der p1'ncl1tv0lle Kandelaher (los
mitz-
it.
Doms zu U ailan d, der in köstlieh stylisirtem llankengrexxüude eine lüille
von kleinen Bildxrerken enthält, in denen der roumniselie
reeht sehön belebt (erscheint. Namentlich in lliusieht ist es
vielleicht das Vollendetste, was die gesannnte romanische Zeit in Eliesein
Zweig-e geleistet hattt). Ausserdein wüsste ieh nur die lürztliüren an der
zum Baptisteriunl des Laterans in Rom gehörenden Kapelle des Evan-
gelisten Johannes zu nennen. Sie wurden insehriftlieli von den Kleistern
Allzßrilov und Pefrux aus Lausauue (_..Lauseneuses") im Jahre l 203 ange-
fertigt. Man sieht auf ihnen in künunerlieher (lnrviruilg die Ualustellung
eines grosseu 'l'heres und einer Kirehe, und vor letzterer die Statuette.
einer sitzenden Madonna. Dagegen haben wir in einem Lande, das dem
italienischen Kulturlareise zugehört, in Dalmatien, ein treffliehes Werk der
llolzselnlitzerei zu enräluuul: die Tdiiirtliigel des Doms zu Spalatoöt),
1214 von illeister .-'lnllr'euv.x' (lueina gearbeitet. Jeder Flügel truthält in
vierzehn (lureh und Arabesken eingemhilitirii iü-lilei-ii Seenen
aus der Jugendgesehiehte und dem Leitleil Christi in alterthiiuilieli herber
Auffasstmg; und in kurzen wieuig; entwickelten llestalten. Aber die Compu-
sition, bisweilen etwas (lürftig, erhebt sieh in den besseren Darstellungen
zu grosser Kraft und selbst zu (lrainatisehein Ausdruek, dem nur die
ilugesehickte Forum sich ilieht recht fügen will.
Als vereiuzeltes Werk der Protaukuust ist sodann uoeh die steinerne
Statue Kaiser Friedrichs lI. an der Perta Remaua zu Cap u a vom Jahre
I236 zu uenuenHHt). Da für eine solehe Aulgzibm: der llüfkllllllllllülhi kireh-
liche Styl keinen Anhalt gal), so hat der Künstler sich römiseheu Statuen
angeschlossen und (larin (lenselben Zug zur Antike bekundet, (ler in Italien
a") Abb. in verschiedenen Jahrgängen von IJiID-rnliv Arm.
M) Abgeb. im Jahrb. d. W. Cenhn-Connniss. V. 'l'nf. Hi.
rlUlgilzcznu-l, Scnlpt. T. 37. Fig. 4.