Viertes Kapitel.
Nordische Bildnerei
der spätgothischen Epoche.
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Kleinkünsten gedenken. Reicher Pflege erfreute sich vornehmlich die
ElfenbeinSchnitzerei. Sie wurde nicht bloss an den kleinen tragbaren
Altären (Fig. 139), sondern auch an Schmuekgeräthen und Gefzissen, die
dem profanen Leben dienten, vielfach angewandt. An den letzteren fand
die. Kunst eine der wenigen Stätten sieh in Darstellungen weltlicher
Scenen namentlich des Minnelebens zu ergehen. Oft sieht man den Ritter
und die Dame, wie in den Miniaturen der Minnesängerhan(lsehriften, in
trztulievhem Kosen zusannnensitzen oder selbander mit dem Falken auf der
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Hand zum fröhlichen Waidwerk ausziehen (Fig. 140). Bisweilen findet
man selbst jene beliebten allegorischen Darstellungen von der Burg der
Frau Minne, die von Jungfrauen vertheidigt und von kecken Rittern er-
Stürmt wird. In solchen Werken kommen oft die liebenswürdigen Züge
der Zeit, die jugendliche Frische und Lebenslust, die Innigkeit der Em-
piindung zu um so reinerem Ausdruck, als diese kleinen Arbeiten schon
im Maassstab bescheiden auftreten.
Minder Günstiges lässt sich dagegen von der anspruchsvolleren
'l"eehnik der Goldschmiede sagen. Erst jetzt zeigt sich durch den Gegen-
Liihke, GPSClI. llßl" Plastik. 27