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Drittes Buch.
Weiter enthält die Marienkapelle des Domes eine vorzügliche, edel
bewegte Madonncnstatue. Eine andere, ebenfalls vortreffliche, sieht man
an der Apsis von S. Marien in Lyskirchen zu Köln. An der Grenze
der Epoche stehen bereits die Bildwerke des um 1420 erbauten Süd-
portales an der Faeade des Domes.
i, Die sitzenden Statuetten von Propheten
und Patriarchen in den Archivolten, so-
AÜ-e wie die grosscn Gestalten der-Apostel
Ü); an den Wänden sind von ß-roswr Fein-
' i ä b"
z! f, heit del Behandlung und zeigen auch 1m
QM f, f, Verständniss der Natur einen bedeuten-
den Fortschritt. Nochtklarer tritt diese
{i i, Richtung, olieenbar gefördert (lureli die
i; V73 c - gleichzeitige hohe, Blüthe der Malerei,
ihr-x v, i? die damals in dem Dombilde des Meisters
D x Stephan Loehnci- ihre Vollendung" er-
Ä eilt Rif-liii I: l i reichte, an den beiden Statuen der Ver-
ä X ) kündigung IIGIWTOY, welche 1435 in S.
f li k i Kunibert aufgestellt wurden. Als späte
xiamll "Wiyidizfi l,.ik,fl Ausläufer dieser kölnischen Schule
"i i! auf ES wir lassen sich die Bildwerke des südlichen
P I, C1?" t il Portales [am Dome zu Mainz bezeich-
i Kyfyfilfjl nen, durch welches man in den Kreuz-
{EH {F H; lll g, ,i gang gelangt. Hier zelgt sich in
l l n i] anmuthiger Darstellung jugendlicher
iil IM WM! ' Heiligengestzilten dieser Styl noch ein-
i Agi '11 mal in hoher Reinheit, allerdings nicht
i, (i, ohne starke Hinueigung zu malerischen
f i"! [w] Motiven. Dem Anfange der Epoche ge-
X14, p [(1 i; hört dagegen das im Kreuzgange des
w. iiPF-i-mnäiu], Domes aufbewahrte, aus S. Alban stam-
_ mende Relief, in welchem man eine
Fig. 131i. Paulus aus dem Kölner Dome. Scene aus den Streitigkeiten Bürge].
mit dem Bischofe hat erkennen wollen,
das aber nichts Anderes ist, als das Bruchstück einer Darstellung des
jüngsten Gerichtes h).
In Wetzlar ist die herrliche Madonnenstatue am Westportal der
Diese Ansicht hat Ifuylzer
Enulerfs Dom zu Mainz.
Kunstbl.
1858
P5) ausgesprochen
Vergl.