Viertes Kap
N01
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zrci der spütgm
mischen E1:
mhe.
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die übertriebenen Manieren, die wcichliehe Haltung, den sentimentalen
Ausdruck der meisten zeitgenössischen Werke. Ruhiger Ernst, würdige
Haltung in den männlichen (Fig. l 32), schlichte Anniutli in den weiblißllüll
Gestalten, getragen von einem tüch-
L i MM tigen Naturstudiuin, eine vollere
.3 Tß W lüntwickelungf, eine Durelibil-
.51 : dung der Ferni, besonders in (len bei-
ß-ßieliai den nackten (lestaltcii nnt Gluck er-
strebt. Namentlich in den Köpfen
3Min f spricht sich ein ganz neuer Schön-
wülqtll H i! heitssinn aus, der bei den niäinn-
l bei den weiblichen auf ein von dem
43-415", w; lierkqiiiiiiliclieii Idealkopf abweichen-
l", des (lepi-itge ausgeht: ein lieblielies
(w t, 5' Oval mitrundlichenEinzelfuirineii, be-
ffäe Senders ziemlich stark wrtretendciii
f (y? h Kinn und heller i'uiidci' Stirn, der
V i kleine Mund w'eicli und vell.
i? Diescrilurchaus individuelle Kopfbe-
Eli weist, dass der Künstler scin Ideal
l i-"l-y "l ini nirkliehcii liehen gesucht und
"ü. l? gefunden. Wie selir es ilnn gefallen,
3 frh i; bezeugt er (ladurclr, dass er es bei
l allen weiblichen undjugendlicheii (ic-
iäWßf stalten unermüdlich wiederholt. Nicht
,l{y;ffg,lwy lhllltlitll" lebiaiisxigalir verfahrt er in
j, 55,1; 1-. Wim, der Charakteristik der sitzenden Pro-
f 57 1x laheten, die er durch lebendige lllotivc
y!) h? zu indiviilualisiren weiss. Der Eine
[iN
7 i; E! auf (lein Scliosse,
l i) in c-ni ei lllJLl eine gelesene Stelle
nachzudenken scheint; der Andere
1d "fizj; llä entfaltet sein Spruchband, ein Drit-
' ter ist eifrig mit Lesen lueschäftigt.
Fig. 132. Von der Franenkirche in Nürnberg. Wieder Üin lÄ11(l(i1'Cl' Stütlt (1911 AYlll
znif und greift init der h'll(tll(i tiefen
Nachsinnens in den lang lwi'abxvalle1nlv11 Bart. Während dies Alles dem
llrleister gut gelingt, leiden die stehenden (icstalten tEn-st alle an einer
steifen Haltung, da ihre Füsse wie bei Grabfiguren streng parallel und