Drittes Kapitel.
Nofdischc Bildncrci
der frühgotlzischen Epoche.
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fahr der Zeitpunkt ihres Entstehens sein. Etwas mehr hat dagegen der
Meister der Seulpturen am Südportal des Doms zu Paderbornt) der
neuen Auffassung Zugang gestattet, obwohl auch er, etwa um dieselbe
Zeit, noch überwiegend den romanischen Anschauungen folgt. Aber aus
einzelnen Zügen, wie in der Statue der Madonna am Mittelpfeiler, welehe
ihr Kind liebkosend an sich drückt, klingt eine neue Empfindung hervor.
Aueh die acht Gestalten von Bischöfen, Königen und Heiligen zu beiden
Seiten zeigen einen weicheren Styl als die Arbeiten in Münster. Am Tym-
panon erscheint der Gekreuzigte neben zwei Engeln, welche Schleier aus-
breiten.
Portal zu
Pädcrborn
Welch seelenvoller Schönheit aber auch die frühere Auffassung fähig
sei, das sollte sich vor ihrem völligen Verschwinden in einer altbewährten
Bildhauerschule glänzend olfenbaren.
In den säehsiehen Gegenden entwickelte sich dieser Styl, der zwar
auch noch auf romanischer Grundleige ruht und sichtlich an die früheren
Leistungen der dortigen Schule anknüpft, aber dieselben durch feinere
Empfindimg und höheres Sehönheitsgefühl zu läutern sucht. Das früheste
bedeutendere Denlnnal dieser Richtung sind die Reliefs an der Kanzel
der Kirche zu Weehselburg: an der Vorderseite der thronende Christus
von den Evangelistensymbolen umgeben, neben ihm Maria. und J ohanncs;
Säc-hsisul
Schule.
K anzcl Zl
Wechsel-
burg.
Von der Kanzel zu Wechselburg.
jene auf der Schlange, dieser auf einer männlichen
den Seitenfeldern Moses mit der 011111111111 Scl1lzu1ge,
Figur stehend;
Kain und Abel
auf
mit
a) Eine Abbildung, wenngleich nicht
in Sclmülnlzelis Denkm. aus XVestphalen.
genügend
VOR
scharfer
Charakteristik,