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359
Zeit
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Welche Anhangliehkeit man noch innncr in den verschiedensten
Gegenden Deutschlands dem älteren St-yle widmete, beweisen sodann die
noch bedeutenderen Leisttmgen der fränkischen Schule im Dom zu B am-
berg. Zunächst gehören hierher die Iteliefgestalten, welche in den Wand-
nischen der Schranken am östlichen (Georgerr) Chor angeordnet sind.
An der südlichen, wie an der nördlichen Seite sieht man je zwölf paarweise
verbundene Apostel und Propheten, denen an der Südseite noch der
h. Georg mit dem Drachen, an der Nordseite die Verkündigung hinzuge-
fügt wird. Die Gestalten sind in einem aus antikisirender Ueberlieferung
und naturalistischen Tendenzen merkwürdig gemischten Style durchge-
führt. Nicht bloss die verschiedenen Köpfe zeigen das Streben nach
charakteristischer Auffassung, sondern der Künstler sucht die ganzen
Figuren dramatisch zu bewegen. Er stellt je einen Apostel mit einem
Propheten zusammen, z. B. den König David mit dem Apostel Simon wie
in lebhafter Unterredung begriffen, ganz so wie die Mysterienspiele des
Mittelalters Propheten und Apostel in Weehselredcn vorführen. Einen
sieht man im V0rwartssehreiten über die Schulter zurückblicken und seinem
Nebenmann zum Nachfolgen Winken. Zwei Andere sind, während der
Eine ebenfalls fortschreitet und siel1- umwendet, in eifrige Discussion ver-
tieft, wobei der Gestus der Hände die Demonstration deutlich unterstützt.
Aber in diesem Streben nach Lebenswahrhcit wird der Künstler durch die
geringen Naturstudien und die Fesseln der Tradition gehemmt. Die Ge-
wandbchandlung stützt sich auf die antike, wie sie der Bamberger Schule
des elften Jahrhunderts so geläufig war; aber man bemerkt ein Haschen
nach neuen Motiven, ein Haufen der Falten und flatternd bewegte Zipfel.
Die Körper sind mehrfach ganz verrenkt, und nur in ruhiger Haltung wie
bei der Verkündigung macht sich in erfreulicher Weise ein feiner Sinn für
das Ausdrucksvolle der Bewegung, namentlich der Arme und Hände
geltendH). Die genaue, allerdings etwas harte Ausführung zeugt eben-
falls von ernstem künstlerischen Streben. Die Entstehungszeit dieser
Arbeiten wird in den Beginn Lies dreizehnten Jahrhunderts zu setzen sein.
In unmittelbarem Anschluss an dieselben wurden sodann am Haupt-
portal des nördlichen Seitenschiffs die Statuen der Propheten, welche die
Dom zu
Bamberg.
Ü Ich urtheile nach den Zeichnungen, welche den Bericht H. v. lüilvllzvrgvri;
im Jnhrlnuzll d. W. Ccntr. Colnxn. I. Bd. ISFvG begleiten.
w.) VergL die Abb in Kuglm-Zs K1. Sehr. 1. S. 154 und 155, sowie in
Geseh. d. D. Kunst. I. zu S. 98 und in dessen Denkm.