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Nur ausinihnisweisia scheinen im. indischen Denkmälerkreise Dar-
stellungen eines kraftvoll oder leidenschaftlich bewegten Lebens sich zu
finden. S0 sieht man in einer der gefeierten Grotten von Ellora einmal
den Siva seehsarmig, den Bogen spannend auf seinem Wagen zur Ver-
folgung eines feindlichen Dämons ilaliinstiirmen; ein andres Mal in dersel-
ben Grotte den aehtzirinigcn Bhadra in ähnlich kraftvoller Bewegung sich
ziun Kampf anschieken. lilcinsehcnschädel bilden den schniüekeiiden Saum
seines (liirtels; mit einer der vier rechten Fäuste hält er eine menschliche
Gestalt an den Beinen gepackt, eine andre steckt, durchbohrt, an dem
Schwerte, das eine seiner linken Hände sehwingtft) Noch leidenschaft-
licher ist eine Anzahl von Reliefseenen in etwas derbeiii Styl, an einer
5 Felswand des denkmzilreichcii Mahamalaipur
(Maliavellipore) an der Goromaiidelkiiste: "hier vor
.7 Äägltiiifi Allem b8II18l'kGl1.SWGl'til ein Kampf, als. dessen
_ Heldin Dnrga, dieGenialin Sivzfs, erscheint. Als
, kühne Lövenreiterin, aehtarinig, wohlbewvatiiiet,
verfolgt sie einen kolossalen stierhäuptigen Dämon,
der ihrem Geschoss zu entfliehen sucht. Ringsiun
ein Gewimmel von liegenden, laufenden, hockcntlexn
' Figuren, darunter Bogeiiseliiitzeii und Kämpfende:
aller Art: ein wildes Durcheinander, leibhaft und
bunt genug, aber ohne Klarheit und künstlerische
Ordnung.
J. Doch, wie gesagt, nur selten unterbrechen
solche Gce-nen der Gewalt das (läniineiiitle 'l'ranm-
leben indischer Bildwerke. Die Götter werden
meistens in thateiiloser Ruhe, im träumenden Ge-
ä!" niessen dargestellt. Alle Gestalten haben etwas
_ Weiches, iweibisches, Verschwoniinenes. Das
xN-w-ß" Schönheitsideal, wie es in den weiblichen Figuren
ng;3h;niilgischdsiiiiiifiiiiisdm" uns eiitgegeiitritt, crinangelt jeder schärferen Be-
b stimmtheit, jeder markigen Bezeichnung der F er-
inen. Ein treffendes Beispiel giebt die Gestalt der Göttin der Schönheit
von da. Fug-Ode zu Bangalore (Fig. 2): üppige Glieder, mit geziertcr
Bewegung in den Iliiftcn sich wiegend, (lazu ein Putz, an
jedem Fingerglietl ein Ring. Aeliiilich eine Göttin vom Indratempel zu
Ellora, die breit und fett auf einem Elcphanten im Schatten eines
11cm
Seen
t) Diese und andere Darstellungen, ol-Tcnbar stark
Bande der 'l'ransactions of the Royal Asiatic Suciety.
verschönert,
im
zweiten