Gekechte
mit
den
Türken.
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durch Zögern, Aushungern, Beunruhigen ihrer Meister wer: I190.
den, als durch eine offene SchlachtJl Viele stimmten dies
set Ansicht bei, aber Melech vertraute der Ueberzahl seiner
Mannschaft und drang auf eine schnelle Entscheidung. Sie
ward ihm zu Theil: denn mit solcher Gewalt durchbrachen
die Christen alle Reihen der Türken, daß angeblich 10,000
von diesen auf dem Platze blieben, die übrigen nach Jko:
nium flohen und Melech selbst, der mit dem Pferde gestürzt
war, kaum sein Leben rettete. Aber so großen Ruhm
dieser Sieg auch den Pilgern brachte, so wenig wurde da:
durch ihre äußere Lage gebessert: denn als beim Einbruche
der Nacht kein Feind mehr zu sehen war und Alle sich wie:
der um ihre Feldzeichen gesammelt hatten, befanden sie Ich
in einer öden, wasserlosen Gegend, Lebensmittel fehlten
gänzlich, und den entsetzlichen Durst löschten Manche mit
dem Blute getödteter Pferde, oder nagten an ausgerissenen
Rasenschollen. Erst am folgenden Tage erreichte man eine
sumpsige Stelle und fand schlechtes Wasser und Gras für
die Pferde. Ohne Salz und Gewürz gekochtes Esels: und
Pferdefleisch galt für eine schähbare Labung, und weil es
durchaus an Holz fehlte, so machte man Feuer von Seit:
teln und alten Kleidern.
Ueber alle diese Umstände wohl unterrichtet, ließ Mc:
lech durch einen Abgeordneten dem Kaiser sagen: ,,wenn ihr
300 Centner.Goldes, oder für jeden Kreuzfahrer ein Gold:
siück bezahlt, so sollt ihr Frieden haben und Lebensmittel
erhalten;U Friedrich aber antwortete1: ,,es ist nicht Sitte in
unserem Reiche, noch Sitte bei den Kriegern des Kreuzes,
sich mit Gelde einen Weg zu eröffnen. Mit dem Schwerte
werden wir uns Bahn brechen, unter dem Beisiande unse:
res Herrn Jesu Christi ZU Erzürnt sprach der hierauf ab:
reisende Tücke: ,,wenn ich in der Nacht nicht zurückkehre, so
erwartet um die dritte Stunde den Angriff des ganzen Heeres.U
I Arnald. Lubec. IlI, 33.
2 Oasit1. einen. AI1sbert. 93.