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Zweites Buch.
sieht, wie unbeholfen diese römische Kunst wird, sobald man griechische
Einfachheit, Verzicht auf malerische Wirkung von ihr Verlangt.
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Relief vom Bogen des Titus.
AUS der Zeit Trajans stammt das Meiste des plastischen Sehinuekes
am Bogen des Constantin zu Rom, für dessenAusstattung ein Trajans-
bogen geplündert werden ist. Das Vorzüglichste sind- an den inneren
Wänden die Hoehreliefs des triumphirend cinziehenden Kaisers und einer
leidenschaftlich bewegten Reiterschlaeht, die bei völlig malerisch gehäufter
Anordnung durch eine Fülle energischer und ergreifender Motive, sowie
durch feuriges Leben den Beschauer fesselt. An den beiden Stirnseiten
sind die acht Reliefplatten der Attika und die acht Medaillons über den
Seiteneingangcn, feiner die charakteristischen Statuen besiegter Barbaren,
welche auf Postamenten über den Säulen stehen, ebenfalls vom 'I'rajans-
bogen. Die Reliefs der Attika schildern Scenen aus dem öffentlichen
Leben des Kaisers: seinen Tlriumph über die Dacier, den Ausbau der Via
Appia, die Sorge für die Waisen, das Gericht über einen vornehmen
Daeier, die Einsetzung eines Partherkönigs, die Gefangennahme mehrerer
Feinde und ein Stieropfer, Alles in kräftigem, etwas überladenem Relief.
In den Medaillons werden überaus lebendig und mit geschickter Raum-
benutzung Vorgänge des kaiserlichen Privatlebens, namentlich Jagden
und Opfer geschildert. Ungleich einseitiger im schärfsten Realismus
sind sodann die spiralförmig angeordneten Reliefs behandelt, welche die
Trajanssäule auf dem Forum des Kaisers schmücken. Das Monument
welches im Jahre H3 n. Chr. zum Andenken des glürklievh beendig-ten
Partherkrieges errichtet wurde, enthält in ununterbrochenem Relicfzuge
in über hundeit Compositionen von etwa drittehalb tausend einzelnen Fi-