Zweites Kapitel.
Die griedhischo Plastik.
Geschieht]
le Entwicklung.
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aber Alexander schon bei Lebzeiten in's Heroische erhoben wurde, so
lässt sich nicht absehen, warum nicht sein so plötzlicher und fast myste-
riöser Tod der Kunst der Diadochenzeit das Motiv zu einer pathologischen
Darstellung habe geben sollenft) Damit stimmt die effektvolle Auf-
fassung und Behandlung des Kopfes.
Endlich wird dieser Zeit die berühmte lllarmorgruppe der Ringer in
der Tllribuna der Ullizien zu Florenz angehören (Fig. S7). Es sindßzwei
Fig. 87
Gruppe der Ringer.
Florenz.
Jiinglingsgestalteu, mit Anspannung aller Kräfte eines gymnastiseli
(lurehgehiltleten Körpers ringend dargestellt. ABeide sind miteinander
S0 künstlich verselihlngen, dass die Gruppe von allen Seiten sich
sehön aufbaut und die Körper sich (loeh überall klar voneinander lösen.
Der Unterliegende erscheint zwar augenblicklich im Nälßlltlleilß, jedoeh
nicht so, dass die Sache bereits entschieden wäre. Vielmehr hält die
Ungewissheit des Ausgangs den Betraehtenden in ähnlicher Spannung, wie
in den Ringsehulen die. Zuschauer bei solchen Seenen. Die Kunst hat
Ü Vergl. hierüber C. v. Liilzoza, Münchener Antiken, Lief. 1. (München 1861)
lci Gelegenheit einer verwandten Terracotte. der Münchener Sammlungen.
Lübke, Gesch. der Plastik. 14