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Buch.
Zweites
grösser als er selbst, wie ein kleiner Herkules am Ielalse gepackt hielt und
mit den nervigen Acrmcheil an sich drückte. Die frische Anmuth, das
heitere Spiel kindlicher Ungebundenheit in dieser (lruppe ist in glücklich-
ster Lebendigkeit ausgedrückt.
Von ähnlichem Geiste sind manche andere Werke des Alterthums
erfüllt, die uns in Nachbildungen mehrfach begegnen. S0 der Dornaus-
zieher im capitolinischen Museum zu Rom (Fig. der in Wahrheit der
rj
Fig. 83.
Dornauszim
Kapitol.
Bewegung, in feiner Naturemptindlmg eine Reinheit und Einfachheit zeigt,
welche auf diese Epoche hinzuweisen scheint. Dahin gehören auch die
Knöehelspieleriilnen, die man in manchen Museen ündet. "Werke dieser
Art", sagt Weleker, "athmen schon seit der blühendsten Zeit der griechi-
sehen Kunst den Geist der Idylle."
Ein anderes Werk griechischen Meissels, der berühmte barberinisehe
Faun" in München, scheint wegen seines grossartigen Formeneharakters,
in welchem sieh gleielnvohl der einfache Inhalt eines Genremotivs kund
giebt, noch dem Ausgange dieser Epoche anzugehören. Es ist ein jugend-
lieher Faun, der vom Wein überwältigt auf einenFelsen hingesunken ist
und seinen Rausch aussehläft. Das "geistreiehste Bild der Trunkenheit, t"