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Zweite
Muntles und Kinnes drückt eine Enbergie des Charakters aus, die auf sitt-
licher Reinheit beruht und von einem Schimmer wunderbarer Schönheit
umflossen wird. Der Künstler hatte in der Ehegöttin weniger eine be-
stimmte geistige Petenz, als vielmehr eine sittliche Macht, die heilige
Bedeutung eines allgemein menschlichen Verhältnisses zu verkörpern, und
das ist ihm in inustergiltiger Weise gelungen. Dass das kolossale Bild
bis ins Einzelne der schmüekentlen Theile mit hoher Feinheit und zier-
Fig. 62. I-Icrakopf.
Villa Ludovisi.
Schule des
Polyklet.
Naukydcs.
licher Sauberkeit gearbeitet war, dürfen wir schon aus dem Umstande
sehliessen, dass Polyklet auch als treiflieher Oiseleur gerühmt wird.
Eine zahlreiche Schule sehliesst sieh an den Meister von Arges an,
ohne dass wir indess die vielen überlieferten Künstlernamen aus ihrer
Thätigkeit zu eharakterisiren vermöc-hten. WilhrSChCilÜiCh haben Sie die
Richtung des Meisters auf lebensvolle Naturwahrheit und eorrecte Schön-
heit der Verhältnisse fortgeführt und dadurch für die weitere Entwicklung
eine feste Basis gelegt. Nicht gerade als Schüler, aber vermnthlivh durch
den Meister angeregt tritt uns [Vaukydes entgegen. Von ihm rührte das
Goldelfenbeinbild der Hebe her, welches der polykletischen Hera zur