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Zweites B1
und Auxo zu erkennen, während der neben ihnen ausgestreckte Jüngling
der Landcshcres Theseus zu sein scheint. In der linken Giebelseite ist es
die bei Carrey fehlende, aber neuerdings glücklich wieder aufgefundene
gellügelte Nike, welche die frohe Botschaft einer Gruppe von (lrei wun-
derbar schönen weiblichen Gestalten überbringt. In ihnen (erkennt man
die Kekropstöchter Pandrosos, Aglauros und IIerse. Die eine ruht leicht
hingegossen der Schwester im Schcosst: (Fig. 50), während die dritte der
Götterbotin zugeivendet ist. Die änssersten Ecken endlich sind in geist-
voller Weise rechts durch den aufsteigenden Helios, links durch die hin-
Theseus-
Torso.
Vom Ostgiebel des Parthcnon.
Britisches Museum.
absteigende Nacht mit ihren Ressgespanncil ausgefüllt, als wolle der
iKüllStlßf sagen: mit Athenzfs Geburt schwindet die Nacht und ein neuer
'l'ag bricht an.
Der westliche Giebel, der bei Carrey noch fast ganz erhalten, ge-
genwärtig aber nur in wenigen Bruchstücken vorhanden ist, zeigte in der
Nlitte die streitenden Götter Athene und Peseiilon. Vergeblich hatte letz-
terer durch den in den Boden gestossenen Dreizack die Salzquelle her-
vorspringen lassen: Athene hat ihn durch Erschaffung des Oelbaums
besiegt, und mm wenden sich nach erfolgter Entscheidung beide Götter
wie erzürnt von einander. Poseidon eilt in zorniger Bewegung zu Seinem
Wagen zurück, dessen Hippokampen-Gespann von seiner Gemahlin Amphi-
trite gehalten wird. In ihrer Begleitung bemerkt man eine llieergöttin,
vielleicht die Thetis. Auf der andern Seite eilt Athene siegesfroh ihrem
harriznden Rossegespann zu, welches von einer schön bewegten weiblichen