Zweites
Die griechisx
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Lykios. Ebenso reiht sich CllCSB-Ill Künstlerkrcise Strongylion an, ge-
schätzt wegen seiner trefflichen Darstellung von 'l"hieren, besonders von
Stieren und Pferden. Von ihm war eine eherne Nachbildung des hölzernen
trqjanischen Rosses," dessen elf Fuss lange Basis snnnnt der Weihe-Inschrift
und dem Künstlernamen man im Jahre 1840 auf der Akropolis nieder
entdeckt hat. Ausserdem werden von diesem Meister lllusenstatuexi, eine
schöne Knabenfig1n' und eine als "sehönschenkelig" gepriesene Amazone
erwähnt.
Endlich sind zwei Künstler anzufügen, die sich in ganz besonderen
selbstgeschatfenen Bahnen bewegen. [fallirlzlzclzos ist der eine, der "sich
durch übertriebene Sorgsamkeit und Künstliehkeit der Ausführung be-
merklieh machte, nie seiner Genauigkeit genug thun konnte und tiadurcli
seinen ausgefeiltestten Werken, Statuen tanzender Lakonierinnen, allen
Reiz der Unmittelbarkeit raubte. Seine Kenntniss, besonders sein tech-
nisches Geschick wird hochgcrülunt, namentlich soll er in die Marmor-
bcarbeitung die Anwendung des Bohrers ein geführt haben. Das Erechtheien
besass von ihm einen kunstvollen goldenen Kandelaber, über welchem eine
eheme Palme als Rauchfang bis an die Decke geführt war: ein Werk, das
wohl mit der Vollendung des Ereehtheions bald nach 409 gleichzeitig ist.
Ausserdem wird er als Erfinder des zierlich reichen korinthischen Kapitals
genannt, was mit seiner ganzen Kunstrichtung wohl übereinstimmt.
Sehr verschieden von ihm, und doch in gewissem Sinne verwandt
erscheint endlich llcmetrios, der um 420 thätig war und ein bemerkens-
werthes Beispiel davon liefert, wie hart an die höchste Idealitat eine krass
realistische Abirrung der Kunst gränzen kann. Denn dieser Künstler war
vornehmlich Portraitbildner, suchte aber in seinen Werken mehr die
Aehnlichkeit, als die Schönheit zu erreichen, und verlor sich in eine klein-
lich (lctaillire-nde, selbst das Hässliche nicht scheuende Ausführung. Seine
Statue des korinthischen Feldherrn Pelliehos wird von Lucizxn so geschil-
dert: "Ilast Du ihn wohl gesehen, den Dickbauch mit kahler Glatze, halb
entblösst vom: (lewzmde, einzelne Haare des Bartcs vom Winde bewegt,
und die Adern so ausgeprägt, dass er einem hlenschen gleicht wie er leibt
und lebt?" Glücklicher Weise bewahrte der Genius der griechischen Plastik
die damaligen Künstler vor einer Nachahmung (lieses nüchternen Realis-
mus, und Demetrios steht nur als wunderliche Ausnahme unter seinen
Zeitgenossen da.
Die Denkmäler
Athen.
Wenn wir" im Folgenden einen Blick auf die trolz aller Zerstörung;
unvc1'gleivl1liallen Werke werfen, welche lediglich die 'l'empel Athens zu
Nvorkstatt
des
Phidias.