Vurzvo-rl.
meist pholograpliisclieiz Vorlagen, nach Gipsabgüssen und Originalen ge-
gezeichneter Abbildungen (in Holzschnitt ausgeführt von Ade in Stuttgart)
gern begrüss-eiz. Fiir die weitere Anschauung kann ich auf die „Denk'-
miiler der Sculp tur" verweisen, welche als handliche Separatausgabe,
von dem bekannten Atlaswerk der "Denkmäler der Kunst" (Stuttgart,
Ebner Je Seubert) abgezweigt, erschienen sind.
Schliess-licli noch ein Wort über eine Anforderung, die man von gewissen.
Sßilllll an kunsthistorische Darstellungen neuerdings zu machen pflegt. illan
verlangt „ Tendenz" und wirft wohl den Historikern, welche möglichst un-
befangen die Sache selbst in's Auge fassen, den Mangel an Tendenz vor.
Es versteht sich, dass Gesinnungslosigkeit keiner wahrhaft geschichtlichen
Arbeit anhaften kann, ohne ihr Das zu rauben, was neben den streng wissen-
s-chafllicheiz Vorzügen allein den Nerv einer charaktervollen Auffassung aus-
macht. Aber das liegt weit ab von tendenziöser Behandlung. Auf eine solche
IFPTZiCILIC ich ein- für allemal, auf die Gefahr hin, dass auch mir der Vor-
wurf gemacht werde, „keine Ueberzeugungen geweckt zu haben," wie es
liilTZliCh fein ausgedrückt wurde. Ich wünsche nur die eine Ueberzeugung
zu wecken, was schön und warum es schön ist. Wenn sich dazu vielleicht
noch jene andere gesellt, dass unsere nordischen, besonders aber unsere
deutschen Denkmäler vom 13. bis in's Z 6. Jahrhundert eine weit bedeutender:-
Slufe im Gesammlsclzaßevz einnehmen, als man bisher ihnen zugestanden hal,
so ist nuzine Arbeiz nicht vergebens gewesen.
Zilrich,
am 5.
Mai 1863.
Äüblfn.