Zvreitcs Buch
Verschiedenheit angeordneten Haar-schmucke. S0 gehören diese treff liehen
Werke zu den edelsten Kennen iteht griechischer Kunst.
Zweiter Abschnitt.
gegen
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schwu
Wenn in dem bisher betrachteten Zeitraum einzelne locale Kunst-
Kiiusll
Sikya
schulen schon in selbständiger Entfaltung und e]iarakteristisehrer Verschie-
denheit sich ausprägten, so nimmt diese hlannic]ifaltigkeit gegen den
Ausgang des sechsten Jahrhunderts einen noch schärferen, iiulividuellereii
Zuschnitt an. Es war dies die Epoche, welche in Grieehenlaiul die letzten
Reste der früheren Tlyrannis verschwinden und die läergrünrlung einer
neuen Zeit im gesammten Leben der Nation sich vollziehen sah. Auf
allen Gebieten geistigen Ringens faehte der lflaueh der Freiheit eine be-
geisterte 'l"hatigkeit an, indem sie der Kraft des lüinzelnen einen höheren
Schwung verlieh. Die lyrische Poesie nahm bei den Dorern und Äüüllläfll
ihren Anfang und gipfelte gegen Ende dieser Epoche in den feier-
lichen Hymnen Pindars. Zugleich entfalteten sieh in Attika die frischen
Keime der Tragödie, welche bald durch die erhabene Gewalt des Aeschy-
los sich zur höchsten Bedeutung steigerte. Von demselben Feuergeiste
beseelt treten nun auch in der bildenden Kunst überall gefeierte llleister
auf, deren scihöiafcvrische Thätigkcit nach den Berichten der Alten nun-
mehr ein (lurchaus individuelles Gepräge gewinnt. Von den älteren
Kunstschulen ausgehend, knüpfen sie überall an Früheres, Ueberliefertes
an, bringen aber das Starre in lebendigeren Fluss, hauchen den Formen
einen neuen Geist ein und führen in unablässigem Fortschreiten die Kunst
bis dieht an die Schwelle, wo sie zur höchsten, freiestttn Vollendung sich
aufsehwingen sollte.
Der Sitz dieser Künstler und ihre vornehmste 'I'hittigkeit knüpft sieh
auch jetzt an die bekannten Stätten der früheren Kunstübung. So hat
Sikyon das Künstlerpaar Arisfoltles, der hauptsächlich als Stifter einer
ausgezeichneten, lange fortblühenden Schule von Wichtigkeit ist, und
Iümaclzos, der als bedeutender Erzbildner gerühmt wird, jedoch auch in
andern Stoffen arbeitete, wie er denn für Korinth ein Gold-Elfenbeinbilil
der Aphrodite und für Theben eine Apollostatue aus Holz schuf. Am
wichtigsten für uns ist ein anderes und zwar ehernes Apollobild von seiner
Hand, das sich im didymaischen Tempel der Branehiden bei Milet befand,
und uns aus verschiedenen Nachbildungen so wie aus den Milesisehen
Münzen bekannt ist. Da nun Pausanias diese Statue mit der thebanischen
als völlig
bildungvn
üboreinstilnmend bqzuichnet, so gewinnlml wir aus (len Nach-
eincn Anhalt für bQide Originale. Sowohl die llrlilusigclnen