Volltext: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

Zweites Buch. 
Gestalten, freilich noch ganz starr, leblos, puppenhaft, mit ungetrennten. 
parallel gestellten Beinen, fest an den Leib gelegten Armen und oft sogar 
mit geschlossenen Augen. Bunte Attribute und eine grelle Bemalung kamen 
ausserdem der kindlichen Lust am Schmuck entgegen. Diese Angaben 
treffen im Wesentlichen mit der Form ägyptischer Statuen zusammen, ob- 
wohl beim völligen lllangel an erhaltenen Denkmälern jener ältesten Gat- 
tung man nicht entscheiden kann, inwiefern vielleicht Aegyptens Kunst 
hier auf die früheste griechische Plastik eingewirkt haben mag. Sollte 
aber auch wirklich ein solches Verhaltniss anzunehmen sein, so können 
wir bestimmt nachweisen, dass schon in xiorgeschichtlicher Zeit die 
Griechen nicht lange bei jenen leblosen Holzpuppen stehen geblieben sind. 
Die unleugbare Thatsache eines wichtigen Fortsehrittes knüpft die Sage 
an den mythischen Namen des Dddahta: Von ihm und seinen zahlreichen 
Nztchfolgern wird erzählt, dass er Leben und Bewegung in die todtcn 
Formen gebracht habe, indem er die Füsse zu sehreitender Stellung löste, 
die Arme vom Leibe trennte und die, schlummergeschlossenen Augen der 
(iöttiarbiltler zu wachem Leben ötfiiete. Vergleichen wir damit die tausend- 
jährige Starrheit und Monotonie ägyptischer Werke, so müssen wir er- 
staunen über die Frische und geistige Beweglichkeit, mit welcher die 
Griechen von Anbeginn ihres Daseins in die Kunstgeschichte eintreten. 
Wir fühlen deutlich das Wehen eines neuen Geistes, des abentllitnilisehen. 
der hier noch in (len Windeln seine Mission beginnt. Von Anfang also 
kennt die griechische Kunst keinen Stillstand; wo sich alle Thatsachcn 
noch in das Gewand der Sage hüllen, da bezeugt diese doch bereits die 
fortschiwiiteiide Entwicklung des Geistes. Um den Anfang des siebenten 
.lahrhunde,rts v. Chr. treten denn auch bestimmte geschichtliche Nach- 
richten und Personen vor uns hin, so dass wir mit ihnen die historische 
llebersicht beginnen dürfen. 
PERIODE. 
ERSTE 
Bis 
Zll 
den Perscrkricgen. 
Erster Abschnitt. 
des 
Ende 
Bis gegen 
Jahr 
undcrts. 
rtschrei 
le Ent- 
uklung. 
Wenn wir, der bessern Anordnung wegen, fast drei Jahrhunderte in 
den (xngen Rahmen ('wi116l' Epoche zusarnmendriingen, so muss vor Allem 
(lau-an erinnert werden, (izmss wir es auch hier mit einer Zeit nnunterbreehe- 
nen Ringens und Idortseiiiwxiteiis zu thun haben, innerhalb deren sich die 
grieehisehie Plastik alhnäihlieh von ilitCHhülhiiChef (iebnmleiilieit bis zu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.