Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

76 
Die 
im 
Italiens 
Malerei 
Quattrocento. 
Beziehung getreten. An den letzteren erinnern auch noch seine 
um 1482 gemalten Fresken von S. Domenico in Cagli, worunter der 
wSchmerzensmanna, die wVerkündigungfz u. a. In den folgenden 
Arbeiten dagegen ünden wir mehr Anklänge an die umbrische 
Schule, wenn auch stets die in nmbrischer Weise geneigten 
stimmungsvollen Küpfe sich mit Kürperformen und Gewandungen 
verbinden, welche der Melozzoschen Art verwandt erscheinen. 
So an demwHieronymusa irn Lateran, an der wMadonna mit vier 
Heiligenac in S. Croce zu Fano, an den ähnlichen Altarwerken der 
Pfarrkirche zu Gradara von 1484 (K1. 13. 182) und im Palazzo ducale 
zu Urbino (K1. B. 206), und an der schünen wMadonna. mit 
Heiligen und Engeln nebst dem knieenden Stifter C. Olivo 
Pianianix von 148g zu Nlonteüorentino bei Urbania. Giovanni 
Santi starb im Todesjahre Melozzos, 1. August 1494, mithin 
im 12. Lebensjahre seines grossen Sohnes. 
Grüsseren Umfang und anhaltcndere Bedeutung endlich er- 
langte die Schule von Perugia. Schon Benedetto Buon- 
fi gli hatte sich durch seinen Anschluss an Domenico Veneziano, 
welcher sich bereits 1438 in Perugia aufgehalten batte, in teil- 
weisen Besitz der florentinischen Kunstweise der ersten Hälfte 
des 15. Iahrhunderts gesetzt. Ausgehend von der umbrisch- 
sienesischen Art seiner Zeitgenossen (vVer-kündigunga in der Galerie 
zu Perugia) zeigt er in seinen folgenden Arbeiten seine allmähliche 
Weiterbildung an den Werken Benozzos und Fra Filippos, des 
Domenico Veneziano und des Pier della Francesca. Am deut- 
lichsten wohl in seinem Hauptwerk, dem Freskencyklus der 
vhh. Ludwig von Toulouse und Herculanus von Pisar in der Halle 
des Municipio von Perugia, dessen Ausführung mit langcn Unter- 
brechungen sich durch vier Jahrzehnte hinzog. Auch die datier- 
baren seiner Tafelbilder lassen den WVandel wie die Verbindung 
seiner Beeinüussungen deutlich erkennen. 
Die Vorzüge Buonfrglis übertragen sich auch auf dessen 
Schüler Fiorenzo di Lorenzo, mit welchem der Meister nach 
den wBernhardinwundernc in der Galerie zu Perugia auch gemeinsam 
gearbeitet zu haben scheint. Nur lässt Fiorenzo auch bereits den 
Einfluss des jungen Perugino durch hühere Anmut, Lebendigkeit 
und Verschänerung der Formensprache enmpiinden. So in dem 
Altarwerk der Silvestrini von S. Maria. Nuova mit der wI-Iilnmel- 
fahrt Mariä und vielen Heiligena, jetzt in der Galerie zu Perugia, 
oder in dem Wandgemälde von 147 5 in S. Francesco zu Diruta, 
wGott Vater und die hh. Romanus und Rochuscc darstellend, und 
am deutlichsten in der aus S. Francesco in die Galerie von Perugia,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.