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Die
Malerei Italiens
im
Quattrocento.
gegeben. Die drei letztgenannten Künstler aber
bereits ganz dem Cinquecento angehürig, einem
schnitte vorbehalten bleiben.
müssen,
späteren
wei"
Abl
Die
umbro-Ilorentinisehen
Meister.
Die ablehnende Haltung, Welche Siena bis zum Ende de,
15. Iahrhunderts gegen die Horentinischen Fortschritte festhielt
verpüanzte sich keineswegs auch auf die von Haus aus durcl
Siena beeinüussten üstlichen Nachbarlande. Dem einen Teil v0,
Urnbrien gelang es niimlich rechtzeitig den Sienismus abzuschüttel;
und seine Kunst durch einsichtigen und fortschrittfähigen Anschlug
an Florenz neu zu befruchten. Und zwar in benmrkenswerten
Gegensatz zu der Kunst Sienas wie des übrigen Umbrien auql
nicht im Sinne der Idealisten von Florenz, sondern vielmehr i]
jenem der dortigen realistischen und technischen Neuerer sei
Andrea del Castagno, Dom. Veneziano, den Peselli, Baldovinetti
Pollajuoli und Verrocchio.
An der Spitze dieser ernsten und hochbedeutenden umbro
Horentinischen Gruppe steht Piero della Francesca. Pietr.
di Benedetto dei Franceschi, wie sein eigentlicher Name lautet, 15
in Borgo San Sepolcro wahrscheinlich 1423 geboren. In de
alten sienesisch-umbrischen Weise vorgebildet, war er um 1431
mit Domenico Veneziano in Berührung gekomlnen und war v0]
diesem als Gehülfe in S. Maria Nuova zu Florenz verwende
worden. Auf diese Weise fand seine naturalistische Anlag
frühzeitig die entsprechendste Nahrung bei seinem Meister sc
wohl, wie in der Umgebung jenes florentinischen Künstlerkreises
dessen realistische, maltechnische und perspektivische Bestre];
ungen bereits geschildert worden sind. Einem Castagno an rüQL
sichtslosem Wahrheitsstreben gleich, übertraf er jedoch diese
durch die Verbindung der energischen Naturbeobachtung m5
Sorgfalt und Reflexion. Dazu interessierten ihn in gleicher WVeiS
perspektivische und Schattenstudien wie die Verbesserung de
Ültechnik. Seine auf Beobachtung und Ver-stand gestellte Kunf
entbehrte nur zu sehr des vollen Schünheitsgefühls und de
idealen Formenläuterung, um sich über allen Kunstbetrieb jene
Zeit zu stellen.
Schon das früheste seiner erhaltenen Werke, das in S. Frar
cesco zu Rimini beündliche Wandgemälde von 1451, den xvc
seinem hl. Patron knieenden Sigismondo Pandolfo Malatesta