64
Die
Halerei
Italiens
im
Quattrocenlo.
dem Meister die Auszeichnung eines ihm schon 1478 dekretierten
Ehren-Grab1na1s im Campo Santo, dessen Errichtung er jedoch
um einige Jahrzehnte überlebt haben muss, da er noch 1496 als
thätig nachweisbar ist.
Von seinen Schülern und Gehilfen ist ausser. dem schon
erwähnten Florentiner Giusto d' Andrea noch Zenobi
Macchiavelli hervorzuheben, von welchem sich eine wKrünung
Mariäe von 1473 im Louvre und andere Madonnenbilder in der
Akademie zu Pisa. und in der Nationalgalerie zu Dublin befmden.
Manche Berührungspunkte mit Benozzo zeigt auch der aus
einer alten Malerfamilie entsprossene Cosimo Rosselli, geb. 143g
zu Florenz. WVie jener zunächst ein Nachalnner des Ifra Giovanni,
war er nach Benozzos Rückkehr aus S. Gimignano in künst-
lerische Abhängigkeit von diesem gelangt. Er ist wohl der Geringste
unter den 1480-1484 in der Sixtina zu Rorn arbeitenden
Künstlern, wenn auch seine wBergpredigte daselbst immerhin
besser erscheint als das xAbendmahla und die beiden vMoses-
bildera. Auch von seinen üorentinischen Werken verdient die
sUebertragung des Wunderkelchese in der Capella del Miracolo
von S. Ambrogio von 1486 den Vorzug vor der xOrdensauf-
nahme des jungen Fil. Benizzia im Hof der Annunziata, während
von seinen Iäfelbildern die beiden Madonnen in der Cestello-
kirche und die wApotheose der hl. Barbaraa in der Akademie zu
Florenz, hervorzuheben sind, Cosimo starb am 7. Jan. 1507,
Von seinen Schülern gehdxirt noch hieher der Sonderling Piero
di Cosimo 1462-1521, lange Zeit Gehilfe seines Lehrers. In
Cosimos Art ist auch die vMadlonna mit sechs Heiligenx in den
Uff1zien (K1. B. 500), während in seinen Bildnissen, wie in jenen
des Giuliano da San Gallo und des Musikers Francesco Giamberti,
beide in der Galerie des Haag (K1. B. 439, 476) mehr Selbst-
ständigkeit zu ünden ist. Von einem anderen Schüler, der als
Fra _B artolomeo in der Kunstgeschichte des 16. Jahrhunderts
eine hervorragende Rolle spielt, soll spiiter gehandelt werden.
Von den üorentinischen Schülern Verrocchios endlich ist
ausser Perugino, von welchem unten, auch noch Lorenzo di
Credi (1459_1537) diesem Abschnitte anzufügen. Sorgfältig
und gewissenhaft wie er war, begnügte er sich in seiner Eründungs-
annut mit wenigen Compositionen, welche er in verschiedenen
Grüssen aber stets mit gleicher Liebe in emailartiger Klarheit
der Farbe zur saubersten Vollendung brachte. Mehrere Samm-
lungen (Borghese, München, Karlsruhe) besitzen das bekannte
Rundbild der xAnbetung des Christkindesa, (K1. B. 31), welchem