Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Die Malerei 
Italiens 
im 
Quattrocento. 
Werke eine Reihe von assistierenden Bildnissen ein besonderes 
Interesse verleiht, dann in der reizvoll arrangierten wBegegnung 
Annas mit Elisabetha, und zumeist in der wGeburt Mariäa, in 
welcher die Wochenstube einer vornehmen Florentinerin in klassr 
scher Feierlichkeit wiedergegeben erscheint. Leider sind einige 
Gemälde, wie der vKinder-morda und die vAnbetung der Künigee 
sehr zerstürt, und andere, wie die Evangelistengestalten des Ge- 
wülbes, von geringerem Wert und Schülerarbeit. Der ganze 
Cyklus, das bedeutendste Werk, welches das 15. Jahrhundert vor 
Lionardos wAbendmahla aufzuweisen hat, wurde im Dezember 1490 
vollendet. 
Die Altarbilder Ghirlandajos stehen hinter den Fresken ent_ 
schieden zurück. Wir erwähnen davon: Die vthronende Maria mit 
den Heiligen Zenobius und Justusa in den Ufüzien (K1. B. 5 17), das 
Bild der Anbetung der Hirten von 14.85 aus der Capella Sassetti, jetz: 
in der Akademie von Florenz, und 'das Triptychon des Chors von 
S. Maria Novella als Hauptaltarstück einst auf Vorder- und Rück- 
seite Gemälde enthaltend, von Welchen die ersteren, Madonna. in 
der Glorie mit den Heiligen Dominikus und Michael wie den beiden 
]0hannes (K1. B. 43) im Mittelbild und Laurentius wie Katharina 
von Siena auf den Flügeln sich jetzt in der Pinakothek zu München 
befmden, während die Tafeln der Rückseite mit der Auferstehung 
Christi und den Heiligen Vincentius und Antonius, von Gehilfen- 
hzmd herrührend, in die Galerie zu Ber-lin gelangt sind. Ferner 
die beiden Dreikänigbilder. von 1487 und 1488 in den Ufüzien 
und in der Kirche der Innocenti (K1. B. 7) und namentlich die 
Heimsuchung von 1491 in Louvre K1. B. 146). 
Ghirlandajo erlag schon in seinem 45. Jahre am 11. Januar 
1494 der Pest. Von seinen Schülern und Gehilfen überragt sein 
Schwager Sebastiano Main ardi aus S. Gimignano, gest. um 
1515, von welchem es auch einige selbständige Werke wie Altar- 
stücke und Fresken in S. Gimignano giebt, jedenfalls des Ghirlandajo 
jüngere Brüder Benedetto und Davide Ghirlandajo, von 
welchen der letztere vorzugsweise als Mosaicist thätig War. Von 
Granacci und Michelangelo aber wird später die Rede sein. 
Nicht von der selbständigen Bcdeutung wie Ghirlandajg 
Waren endlich einige andere Zeitgenossen. Vorab Benozzo di 
Lese, genannt, B. Gozzoli, geb. 1424 zu Florenz. Er war 
Schüler des Fra Giovanni da Fiesole und 1447 dessen Gehilfe 
in Orvieto, hatre sich jedoch 1449 von diesem zurückgezogen, um 
sich in den abgelegenen Montefalco bei Fuligno niederzulassen, 
Seine dortigen Arbeiten in S. Fortunato wie sein Freskencyklus
	        
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