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Die
Malerei
Italiens
im
Quaitrocento.
Fieso1e-Museun1 behandelt werden kann, Darunter wirken dic
herrlichen Kreuzigungsbilder am Eingang zur Kirche wie im
Kapitelsaal (K1. B. 26) durch den Schmerzausdruck des
Heilandes wie der anwesenden Personen in seiner milden Tiefe
geradezu ergreifend, obgleich Formgebung und Bewegung wci1
hinter der Leistungsfähigkeit eines Masaccio zurücksteht. Sonsi
heben wir in. den Korridoren die Halbüguren des Petrus Martyr,
Dominicus und Thomas von Aquin, die vPietäw, die wunder-
volle wBegrüssunga (Besuch des Heilandes als Pilger bei zwei
Dominikanern) über dem Eingang zum Fremdenquartier (K1. B.
632) hervor, dann die wVerkündigunga (K1. B. 265, 481), wAn-
betung des Kindesr, die vMarien am Graber B. 613), und
besonders die wKrünung Mariäa und die vthronende Marizm
(K1. B. 331) in den Zellen, wie die schüne wAnbetung der Künigex
in einem der Räume, welche sich der Neugründer des Klosters
Cosimo de' Medici errichten liess.
Die erhaltenen Horentinischen "Fafelmalereien Fra Giovannis
sind bei durchweg fehlenden Datierungen ihres im wesentlichen
ziemlich gleichartigen Charakters wegen bezüglich ihrer engeren
Entstehungszeit schwer zu bestimmen. S0 die schüne fiir S. 'I'rini1ä
in Florenz gemalte wKreuzabnahmec, jetzt in der Akade1nie da-
selbst (K1. B. 103), welche übrigens etwas stärkere Einflüsse
Biasaccios venfät als die übrigen, die wMadonna mit Heiligenx
vom Kloster Bosco im Mugellothal, jetzt in derselben Akademie,
das Hauptbild vKränung Mariäcc von S. Maria Nuova, jetzt in den
Ufüzien zu Florenz, die wVerkündigunga in der Galerie des Prado
zu Madrid (K1. B. 1) und die nicht ohne speziellen Einüuss
Orcagnas zu erklärenden Darstellungen des wjüngsten GeriChtSK in
der Akademie zu Florenz, in der Galerie Corsini in Rom und
in der Galerie zu Berlin, sowie zahlreiche k1einere'l'afe1n zu
Turin, Panna, Rom, Paris, London, 'G1a.sgow, Berlin, München,
Frankfurt, Wien u. s. w.
Einige Änderung und sogar Steigerung zeigt Fra Fiesoles
Kunstweise seit seiner Berufung nach Rom durch Papst Eugen IV,
Von 1446 auf 1.147 in S. Peter beschäftigt, konnte er freilich
für diesen 1447 gestorbenen Papst nicht mehr viel leisten, aber
auch dessen Nachfolger Nicolaus V. wusste ihn den im Sommer
1447 unternommenen und nur in zwei Gewülbefeldern fertig ge-
stellten Malereien i1n Dom zu Orvieto Wieder zu entziehen. Nach-
dem cr 144g, nach Vollendung des päpstlichen Studios (P) noch
einmal sein Florenz besucht hatte, nahm er sein letztes grüsseres
Werk, den Freskencyklüs der Kapelle Nicolaus V. im Vatikan