Die
Nlalerei
Italiens
in1
Quattrocento.
Florenz.
Wie um 1300 die Wiederbelebung der Malerei von Florenz
ausgegangen war, so wurde auch am Anfang des 15.]al1r-
hunderts wieder die Arnostadt der Schauplatz eines zweiten
gewaltigen Fortschrittes in dieser Kunst. Noch mehr aber als
in Giottos Tagen die Plastik der Pisaner, vorab des Giovanni
Pisano, an der Erhebung der Malerei beteiligt war, erscheinen
jetzt die grossen Bildhauer der Horentinischen Frührenaissance,
Brunellesco, Ghiberti und Donatello von Einüuss, und zwar
bis zu dem Grade, dass mehr und mehr die florentinische
Malerei des ganzen Quattrocento einen entschieden plastischen
Charakter gewann.
An der Spitze des neuen Aufschwrmges der Malerei steht
Maso oder Tommaso di Ser Giovanni di Simone
Guidi, gemeinhin Masaccio genannt, am 21. Dezember 1401
zu Castello di S. Giovanni di Valdarno geboren. In Bezug
auf seinen Unterricht und Entwicklungsgang auf die urkund-
liche Nachricht beschränkt, dass er im Alter von 2 3 Jahren
sich in die fiorentinische Gilde aufnehmen liess, dürfen wir
jedoch die weit zurückgehende Nachricht als durch seine Kunst
beglaubigt annehmen, dass er bei Masolino gelernt, bei Brunellesco
in der Perspeklive und bei Donatello im Aktzeichnen und in
der Verkürzung Studien gemacht habe, wie er überhaupt der
ganzen üorentinischen Kunst nicht bloss seiner Zeit sondern bis
Giotto zurück mit ebenso offenem als kritischem Blicke gegen-
überstand.
Seine frühesten Horentinischen Arbeiten sind verloren,
erhalten dagegen ein umfängliches schon vor seinem Eintritt
in die Gilde von Florenz geschaffenes Wlerk, die Fresken der
Katharinenkapelle von S. Clemente in Rom. In der That