Das
übrige
Italien.
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darf, während die in Mailand und Umgebung selbst thätigen
Maler Paixino da Nova, Michele di Ronco, Lionardo
da Bisuccio und Michele Mulinari kaum genannt zu
werden verdienen_ Ebenso verhält es sich mit Brescia, Mantua,
Pavia, Reggio und Parma, wie auch in ganz Piemont.
Zu bedeutenderer, wenn auch nicht eben erfreulicher
Thätigkeit gelangte Venetien. Zunächst glimmte dort der alte
Kunstbetrieb, durch Welchen sich im Friaul und im Litorale
besonders Cividale und Aquileja ausgezeichnet hatten, fort,
mehr und mehr aber konzentrierte sich die Kunstthätigkeit in
Venedig und auf der lnsel Murano, WO der Byzantinismus nach
der Einnahrre von Konstantinopel 1204 mehr als irgendwo in
Italien blühte. Dieses Verhältnis iinden wir auch noch an den
Werken des Bartolomeo de Cä Naxon 1325), der,
vüllig unberührt von Giottos Schüpfungen, in dem benachbarten
Padua, in Murano thätig war; und trotz der bedeutenden monu-
mentalen Aufgaben, welche die Republik seit der Mitte des
14. Jahrhunderts stellte, auch noch bei den vielbeschäftigten
einheimischen Künstlern, Welche gleichzeitig mit dem aus Padua
berufenen Guariento arbeiteten. Unter diesen steht Paolo
Veneziano obenan, dessen wTod Mariensa von 1333 in der
Munizipalgalerie zu Vicenza wie die 1345 in Gemeinschaft mit
seinen beiden Sühnen Luca und Giovanni gernalte Decktafel
hinter der Pala d'oro von S. Marco die venetiarmische Tradition
noch vüllig unerschüttert zeigen, In Paolos byzantinischer Art
arbeitete auch dessen Zeitgenosse Lorenzo Veneziano, von
welchem datierte Altarwverke und Madonnenbilder von 1357 in
der Akademie zu Venedig, von 1361 in der Galerie zu Padua,
von 1366 im Dom zu Vicenza, von 1372 im Louvre vorliegen.
Bei sonst gleicher Haltung verrät einigen Einfluss von Guariento
Meister Stefano Pievan di S. Agnese in einer xMadonnaa
von 1369 im Museo Correr, in einer wKrünung Mariäa von 1381
in der Akademie zu Venedig, und in einer grüsseren Anzahl nicht
bezeichneter aber vüllig gleichartiger Tafeln der Kirchen Venedigs.
An den bezeichneten Werken Niccolb Semitecolos aber,
vornehmlich an den sechs kleinen Tafeln von 1376 mit Se-
bastianszenen im Kapitelsaal des Doms zu Padua und an der
xMadonna mit Heiligena von 1400 im Museo Correr glaubt man
endlich neben jenen Guarientos aucim direkte Einflüsse von
Giottos paduanischen Fresken Wahrzunehmen.
Recht kümmerlich ist ausser den schoh betrachteten direkten
Folgen von Giottos Aufenthalt in Neapel die Ausbeute in ganz