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Die
Italiens
Malerei
im
Trecento.
im Museum zu Palenno ganz in der sienesischen Weise be-
fangen, während Francesco Neri da Voltri in Pisa
gemischte Eindrücke empfmg, und Barnaba du Modena,
der jedenfalls frühzeitig nach Genua gelangte, in allen seinen
Madonnentafeln der Galerien zu Frankfurt (von 1367), zu
Berlin (von 136g), zu Turin (von 1370), bei Lord XVensley
(von 1374), zu Pisa und Modena (ohne Datiefung) und in
S. Giovanni zu Alba (von 1377) die sienesisch-umbrische Weise
erkennen lässt.
Eine erfreulichere Erscheinurlg bietet VGFOHH dar. Nach-
dem auch diese Stadt lange gezügert, sich dem EinHusse der
Werke Giottos zu erschliessen, wie Turone da Verona
zeigt, entfaltete sich dort mit Aldighieri da Zevio der
Giottismus erfolgreicher als irgendwo sonst aussqerhalb Florenz.
Seine Fresken mit Szenen aus der Zerstürung von ]erusalem
nach Flavirls Josephus im Palazzo Scala sind leider verloren,
erhalten aber sind die Freskencyklen von zwei Kapellen des
Santo in Padua, nämlich der Capella S. Giacomo jetzt S.Fe1ice
mit Szenen aus dem vLeben des hl. Jacobus majore und der
Capella S. Giorgio mit wGeschichten des 111. Georg und der
hhl. Katharina und Luciaa. Freilich hatte an der Ausführung
ausser andern der Veronese (oder Bolognese?) Jacopo
Avanzi nicht umvesentlichen Anteil, doch die Leitung, der
beste Teil und somit der Ruhm dieser nächst den Arbeitera
Giottos besten Werke des 14. Jahrhunderts in Oberitalien ge-
bührt dem Aldighieri. Seine Überlegenheit über Jacopo Awfanzi
beweisen übrigens auch des letzteren (jetzt sehr reduzierte) Fresken
in S. Michele zu Padua. Die beiden gleichzeitig in Padua
arbeitenden Florentiner, Cennino Cennini und Giusto
Menabuoi (T 1400), vermochten den raschen Rückgang nach
Aldighieris Heimkehr nicht zu hemmen. Guariento aber,
wahrscheinlich in Padua geboren und gebildet, folgte früh einem
Rufe nach Venedig. Die Reste seiner Wandmalereien in der
Capella Maggiore der Kirche der Eremitani und in einer seit
1769 der Akademie der Wissenschaften eingeräumten Kloster-
kirche in Padua, wie zwei Kruzifixtafeln im Dom und in der
Pinakothek zu Bassano zeigen übrigens, dass er die Eindrücke
von Giottos Arenafresken mit den byzantinischen Reminiszenzen
Vcnetiens verband.
In entschiedener Dürftigkeit verharrt im 14. Jahrhundert
die Lombardei, zu deren Kunst jene des zu den Florentinern
gehärigen Giovanni da Milano nicht gerechnet werden