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Die
Malerei
Trecento.
im
Italiens
Dominikanerstifrerx in S. Domenico zu Cittä. di Castello, und
in der mit 1329 datierten xMadonna mit Antonius Abbas und
Nicolaus Episcxr in der Capelle. di S. Ansano zu Dofana bei
Siena, als einen unmittelbaren Nachfolger des Duccio. Die
nächsterhaltenen Werke, wie die aus S. Francesco in Pistoja
stammende Madonna der Ufüzien von 1340 oder die Geburt
Mariens in der Sakristei des Doms von Siena, zeigen dann
bereits den Einfluss der Simone'schen Weiterentwicklung der
sienesischen Kunst, mit welchem sich endlich in dem stattlichen
Altarwerk der Pieve von Arezzo, wMadonna mit den beiden
johannes, Donatus und Matthäuse noch weitere hüchst frucht
bare Einwirkungen verbunden zeigen. Denn der EinHuss der
Plastik der.Pisaner erscheint daran ebenso unverkennbar, wie
jener Giottos selbst, welchem Meister sich Pietro in der un-
gezwungenen Zeichnung und breiten Draperie von allen Sienesen
am meisten nähert.
Von dieser Befruchtung geben zunächst Zeugnis die neuer-
dings wieder blossgelegten Fresken in S. Francesco zu Siena,
unter denen besonders die vKreuzigunga mit der sienesischen
Vornehmheit der Form und Würde des Ausdrucks kräftige
realistische Züge und eine dramatische Gewalt verbindet, über
welche die früheren Sienesen nicht verfügten. Ebenso in den
sPassionsszenem (K1. B. 133), in der grossen WKrCuZigunga unter:
halb den letzten und in der xMadonna. mit Franciscus und Stephanuse
(K1. B. 637), im linkcn Querschiiifüügel der Unterkirche von
S. Fmncesco in Assisi, von X7asari fälschlich dem Cavallini
zugeschrieben. Stehen diese Arbeiten auch den Werken Giottos
selbst nach, so sind sie doch an Originalität und Ausführung
allen Giottesken überlegen, wie sie auch die Arbeitcn Simones,
wenn sie dieselben auch an vornehmem Reiz und an Gefällig_
keit des Kolorits nicht erreichen, doch an Kraft des Ausdrucks
und Energie der Durchführung übertreffen. Leider lässt sich
über Pietros Thätigkeit lim Campo Santo zu Pisa ein sicherer
Aufschluss nicht gewinnen, doch scheint das schwerbeschädigte
Fresko mit den vielen vSzenen von Heiligen und Eremitena von
Pietros Hand zu sein. In diesem Ifalle wird wohl mehr als
vrahrscheinlich, dass auch die berühmten fälschlich dem Orcagna
zugeschriebenen Genrälde daselbst, der wTriumph des Todesr und
das MVehgerichte, wenn nicht dem Pietro allein, so doch den
Gebrüdern Lorenzetti zuzuschreiben seien.
Was den wahrscheinlich jüngeren der beiden Brüder, Am_
hrogio Lorenzetti, betrifft, welcher meist mit Pietro in