Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Malerei 
Die 
Italiens 
im 
Trecento. 
des mittelalterlichen Miniaturwerks hinauszugehen vermochte, wie 
dies das Altarwerk der vVerkündigungK (K1. B. 349) mit den 
Heiligen Julia und Ansanus aus S. Ansano zu Castelvecchio, jetzt 
in den Ufüzien zu Florenz, nach der Inschrift im Jahre {333 
von Simone und Lippo Meinmi gemalt, zeigt, und das Miniatur- 
bild des Virgilcodex in der Ambrosiana zu Mailand, den vDichter 
mit Aeneas und der Bukolicaa darstellend, bestätigt. 
Im Iahre 133g, nachdem Giotto  1536) der Einladrlng- 
des Papstes Benedikt XII. nicht mehr batte folgen künnen, 
nach Avignon berufen, entfaltete Simone auch dort noch eine- 
umfängliche Thätigkeit. Allein von seinen Fresken im Atrium 
der Kathedrale daselbst ist das Hauptbild, S. Georg zu Pferd 
mit der angeblich die Laura Petrarcas darstellenden S. Mar- 
garetha. verschwunden, und die erhaltene Madonna mit dem 
Stifter (Kardinal Ann. de Ceccano) in so üblem Zustande, dass 
es ebensowenig wie die dürftige Gewälbmalerei in einem der- 
Säle des jetzt in eine Kaserne verwandelten päpstlichen Palastes 
eine sichere Würdigung noch ermüglichen kann. Jedenfalls war bei 
der umfänglichen Ausschmückung des Palastes Donato, der 
Bruder des Meisters, von welchem sich kein selbständiges Werk 
nachweisen lässt, stark beteiligt, während die Malereien in der 
Palastkapelle die Ausführung durch geringere, vielleicht sogar zum 
Teil einheimische Künstler verraten. Aus der Zeit von Simones 
Aufenthalt in Avignon stannnen jedoch noch zwei bezeichnete 
Bildchen: vWarum hast Du uns das gethank in der Galerie zu. 
Liverpool, datiert mit 1342, ausdrucksvoll und lieblich wenn 
auch in der Gestalt des hl. Joseph von altertümlicher Schwer- 
fälligkeit, dann das in Avignon erworbene Altärchen mit der 
zKreuzigung und Kreuzabnahmea und der auf den beiden Flügeln 
dargestellten wVerkündigunga im Museum zu Antwerpen. Simone 
starb zu Avignon im Juli 1344. 
Dem Simone zur Seite stand dessen Schwager und Gehilfe- 
Lippo Memmi. An den in Italien ausgeführten Schüpfungen 
des Meisters weitgehend beteiligt, zeigt er seine Abhängigkeit 
auch in seinen selbständigen Werken. S0 vor allem in der 
1317  gemalten vMaestäx im grossen Ratsaale des Palazzo 
Pubblico zu S, Gimignano in Val d'Elsa (K1. B. x87), welche 
als wenig mehr denn eine freie Wiederholung von Simones 
Fresko im Ratsaal zu Siena erscheint. Auch die Madonnen 
in S. Maria delle Grazie zu S. Gimignano, in der Sakristei der 
Monte Oliveto-Kirche bei S. Gimignano, im Dom zu Orvieto, in 
S. Domenico zu Siena und in der Berliner Galerie zeigen diese
	        
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