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schräinkte. Oder wenn Maler, wie die Sühne des in Brüssel
thätigen Schotten James Hamilton, Philipp Ferdinand Ha-
milton, geb. 1664 zu Brüssel, gest. 1750 zu Wien, als Tiermaler
10h. Georg Hamilton, 1672-1737, speziell als Pferdemalex-
und Carl Wilh e 1 m H amilto n 1115 Stilllebenmaler sich an
vlälnische Vorbilder hielten. Mehr Eigenart entfalteten immerhin
Tiermaler wie ]0h.E1ias Ridinger, geb. 1698 zu Ulm, gest. 1767
zuAugsburg, ein Schüler des Rugendas, und Fer din a n d Kobell,
1740-1799, als Stecher und Radierer.
Auch die Landschaft blieb in der Hauptsache in den unselbst-
städdigen Idealgeleisen des 17. jahrhunderts. Wenn ein Jo achim
Franz Beich, geb. 1665 zu Ravenstein, gest. 1748 zu München,
sich über die Bahnen der ltalisten hinaus zur Vedute wagt, erscheint
er recht unbehilflich. Ebenso verhält es sich mit den beiden
Bran d, Christian Hil fgott, geboren 1695 in Prankfurt
a. d. Oder, gestorben 1756 in Wien, und Johann Christian,
1.7 23- 1795, den 'l'ir0Ier Brüdern Fe i stenb erg er, Anto n,
1678-1722, und]0 seph, 1684-1735, dem Ungar Jos. Orie nt,
1677-1747, Anton Feistenbergers Schüler, und dessen Nachfolger
Max 10s. Schinnagwel aus Burghausen, gest. in Wien 1761. Mit
diesen Hauen Idealisten verglichen, erscheint selbst der Veduten-
maler Ioh. Alex. Thiele, geb. zu Erfurt 1689, gestorben zu
Dresden, oder der von Goethe überschätzte Jacob Philipp
Ha ckert, geb. 1737 zu Prenzlau, gest. 1807 zu Florenz, noch
erfreulich. DaS Stillleben endlich War durch Justus Juncker,
geb. zu Nlainz 1703, gest. zu Frankfurt 1797, durch ]oh. R u d.
Byss, geboren zu Solothurn 1660, gest. zu Würzburg 1738 und
dessen Schüler ]0h. Albert Angermeyer, geb. 1674 zu Bilin
in Bähmen, gest. 1740 zu Prag, ebenso achtbar vertreten, wie dus
Architekturbild durch den Schwarzbrlrger 10h. Ludwig Morge 11-
stern, 1738-1819, und den Bayer Vinc. Fischer, 1729-1810.
Gegen den Schluss des 18. Jahrhunderts endlich stellte sich
die Antike als Vorbild ein. Unterstützt von der im Zeitalter der
Encyklopädisten wiedererwachten Lilebe zur klassischen Litteratur
hat dazu zweifellos Winckelmann, der schon 1755 in seinen 2GB-
danken über die Nachahmung der griech. Werke in der Malerei
und Bildhauerkunsta wenigstens für Deutschland die Bahn gebrochen,
und diese 1764 in seiner vGeschichte der Kunst des Altertumsa
noch Weiter geebnet. Übrigens würde bei dem EinHuss, den
Frankreichs Kultur wie im 13. so auch im 18. jahrhundert über
Deutschland gewonnen, die klassizistische STIÜIÜÜHg, in welche F rank-
reich mit denr. Erwncluen der revolutionären Bewegung geratcn
Reber, Geschichte. 26