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Deutschland.
ristischen Anempfmdungen niederländischen und franzüsischei:
Ursprunges.
Nicht zu unterschätzen ist überhaupt der franzäsische Kunst-
einüuss, welcher sich im Lauf des 18. Jahrhunderts zu dem italie-
nischen und niederländischen gesellte, und sich an allen deutschen
Hüfen, am meisten in Berlin und Dresden geltend machte. Allein
er flatte der deutschen Kunst doch weniger Vorschub geleistet,
wenn wir auch annehmen wollen, dass er nicht bloss den Malern
des arkadischen Idylls und den Porträtmalern, sondern auch dem
einzigen ganz bedeutendcn Künstler Deutschlands im 18. Jahr-
hundert wichtige Anregungen gegeben. Allein Daniel Chodo-
wiecki aus Danzig, 1726-4801, verhält sich zur franzüsischen
Kunst doch mehr wie Zopf zu Rokoko, er bleibt deutsch von
Auge und Gesinnung, und putzt die Wahrheit seizier Schilderung
keineswegs mit der Schminke der Galanteriekunst Louis XV. auf.
Seine eigentlichen Bilder sind übrigens selten und unerfreulich,
und Werke wie wder Berliner Tiergartene im Leipziger Museum
und zblinde Kuha und wHahnenschlaga in Berlin, würden seinen
Ruf nicht so begründen, wie dies durch seine Handzeichnungen
und Illustrationeil geschieht. Die Unmittelbarkeit und Wahrheit
dieser macht jedoch seine Zeichnungen zu den wichtigsten deutschen
Kulturdarstellungen seiner Zeit.
Damals aber schwelgte die Kunst an den deutschen Hüfen
mit besonderer Vorliebe in lmitationen. In jetzt Lmbegreiüicher
Weise wurde der Hauptwert eines Malers in dessen Fähigkeit
gesucht, abwechselnd die Art und Weise verschiedener früherer
Meister müglichst täuschend nachzuahmen, und mit solchen
Pasticcios ganze Kabinette zu füllen. In dieser Richtung obenan
standen Joh. Konrad Seekatz, geb. 1719 zu Grünstadt in der
Pfalz, gest. ais Hofmaler zu Darmstadt 1768, und Christian
Wilhelm Ernst Dietrich, seit 1735 sich selbst Dierericy
nennend, geb. 1712 zu Weimar, gest. als sächsischer Hofmaler
zu Dresden 1774. Besonders der letztere, obwohl am geschick-
testen nach Rembrandt, Ostade und anderen Holländern, arbeitete
doch auch ä la Salvator Rosa, Murillo und Watteau, und zwar
ohne Unterschied Historienbilder, Genre, Landschaften und Still-
leben. Dass solche Künstier bei allem Virtuosentum nirgends
über flaue Äusserlichkeit hinauszukommen vermochten, ist selbst-
verständlich, und es bleibt immer noch erfreulicher, wenn sich
ein Künstler, wie August Querfurt aus Wolfenbüttel, 1696
bis 1761, ein Schüler des G. Ph. Rugendas und thätig in Wien,
auf die iNachahmung eines Meisters, wie Wouwermans, sich be-