Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Jahrhunderi. 
siebzehnten 
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endlich in Frankfurt niederzulassen, in seinen landschaftlichen 
Motiven aber nur mehr selten über die Umgebung von Rom 
hinauszugehen. Von seinen vier in die väterlichen Fussstapfen 
tretenden Sühnen War Philipp Peter Roos, geb. 1651 zu 
Frankfurt, gest. 1705 zu Tivoli, von seiner italienischen Studien- 
reise überhaupt nicht mehr zurückgekehrt, weshalb sich auch die 
meisten Werke dieses begabten aber leichtfertigen Malers, welcher 
sich in Italien unter dem Namen Rosa di Tivoli einer grossen 
Schätzung erfreute, in den dortigen Galerien beünden.  Mit dem. 
Jagdtier beschäftigte sich Karl Andr. Ruthart, unbekannter 
aber Wahrscheinlich süddeutscher Herkunft und in der zweiten 
Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig. ET stammt sicher aus vlämi- 
scher Schule, hatte sich aber dann in Italien im Verkehr mit 
Castiglione weiter gebildet. Hirsch- und Bärenjagden in der Art 
des Snyders L1nd_Pau1 de Vos waren seine Lieblingsgegenstände. 
Doch versuchte er sich auch wie seine niederländischen und 
italienischen Vorbilder mit der Darstellung von Menagerietieren 
und zwar trotz dürftigen Kolorits insoferne mit Erfolg, als er an 
objektiver Beobaclutrlng und Naturwahrheit selbst einen Snyders 
und Castiglione überbot.  1m kleinen Jagdgetier und Geflügel 
arbeitete dann endlich Werner Tamm aus Hamburg, geb. in 
Hamburg 1652, gest. 1724 in Wien, wahrscheinlich mach Pieter 
Boel in Antwerpen geschult, aber von bemerkenswerter Frische- 
und Unmittelbarkeit. 
Geringer als das Tierblück blieb die Landschaftsmalerei, in 
welcher von ciner Verfolgung der Prinzipien Elsheimers ebenso- 
wenig die Rede War, wie vom Studium nach der heimischen 
Natur. Der Külner Iohann lfranz Ermels, geb. 1621, gcst. 
in Nürnberg 1693, und dcr in Nürnberg eingewanderte Saft- 
leven-SchülerWille 111 van Be m 111 e 1, geb. 1632 in Utrecht, gest. 
in Nürnberg 1708, malten ohne ein Auge für die sie umgebende 
Natur ihre Üden Idealstücke, welche Bemmels Sühne Llnentwegt 
vermehrten, und in iihnlicher Weise, wenn auch spezieller in der 
Art der Poussin und Claude, werkte der Regensburger C hris tian. 
Ludwig Agricola, 1667-1719, zu Augsburg und auf Reisen. 
 Ebenso unselbständig blieb das Stillleben, fast ausschlieslich 
von den Frzmkfurter Nachfolgern des Georg Flegel aus Olmütz, 
geb. 1563, gest. zu Frzmkfurt 1638, gepüegt. Denn jenes Flegel 
Schüler war Jakob Marrel ans Frankfurt, 1614-1681, wie 
Flegel in den Niederlanden und zwar zu Utrecht weitergebildet. 
Marrels Schüler dann war der bedeutendste der ganzen Reihe, 
der Frankfurter Abraham Mignon, 1640-1679, bei Jan
	        
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